1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... Unterlippe vor.
    
    Alois grinste. Danach haben wir es aufgegeben, einen Jungen zu bekommen. Oder sagen wir mal so, es sollte einfach nicht mehr sein!
    
    Wo kommst du her, wie alt bist du?, waren Kasis erste Fragen und dann quoll ihre Neugierde aus ihr heraus. Sie war mehr als aufgeweckt und wollte sofort alles wissen. Ich beantwortete die ersten beiden Fragen dann deutete Alois aber Kasi an, einen Moment mal den Mund zu halten, was sie dann auch tat.
    
    Tja!, meinte Alois dann, kein Sohn. Alia ist meine älteste. Sie ist zwei Jahre älter als du, Rea dementsprechend in deinem Alter.
    
    Ich bekam meinen Platz zugewiesen und es traf sich gut, dass acht Stühle am Tisch standen. Mein Platz war neben Kasi, die mich neugierig von der Seite ansah und dabei mit den Beinen vor und zurück schaukele. Ihr brannten sicher noch viele Fragen auf der Zunge, aber da ihr Vater es ihr untersagt hatte, hielt sie tatsächlich unter Aufbietung aller Kräfte den Mund.
    
    Gut erzogen!, sagte ich nur und musste grinsen. Das wiederum nahm Kasi für sich in Anspruch und münzte es auf sich. Sie gab es mir zurück und strahlte über das ganze Gesicht. Sie sah dabei unheimlich niedlich aus.
    
    Dann kam die Frau des Hauses und stellte den großen Topf auf den Tisch. Kelle für Kelle wurde der Eintopf verteilt und ich roch sofort, dass diese Frau kochen konnte. Es duftete lecker, und als ich den ersten Löffel probierte, verdrängte sie den Geschmack der Suppe von Johannes auf den zweiten Platz.
    
    Seit ich ...
    ... bei Johannes aufgebrochen war, hatte mir nichts mehr so gut gescheckt, wie bei ihm. Das endete hier und jetzt.
    
    Die Frau des Hauses führte ein eisernes Regiment. Während des Essens wurde nicht gesprochen und so verlief das Essen in einer Ruhe, die ich als fast erdrückend empfand. Dazu kam, dass ich mich beobachtete fühle, denn immer wieder hafteten Augen auf mir, die mich auszuloten schienen. Kasi tat es, ohne sich dabei zu verstecken. Ihre lebhaften Augen verfolgten alles, was ich machte. Alia tat zumindest so, als wenn sie mich nicht ansah, aber ganz konnte sie es nicht verbergen. Issa und Flora stießen sich immer wieder an, sahen dann zu mir herüber. Ihre Mutter war davon nicht begeistert und so mancher mahnende Blick, wurde den beiden zugeworfen. Nur Rea schien sich wirklich nicht für mich zu interessieren. Sah sie nicht auf ihren Teller oder Löffel, wanderte ihr Blick ins nirgendwo, als wenn sie etwas sehen konnte, was uns verborgen blieb.
    
    Ich dachte die ganze Zeit nur, was dies für ein seltsamer Haufen war, aber durchaus auszuhalten. Ich hätte es wirklich schlechter treffen können. War ja auch nur für ein halbes Jahr. Das würde schnell vorbei gehen. Dann könnte ich meinen Weg fortsetzten.
    
    Es war schon etwas komisch, als wir zum Schlafen gingen. Immerhin war ich mit fünf Frauen oder Mädchen, je nachdem wie man es sah, in einem Raum. Aber sie sahen es wohl als ein notwendiges Übel an. Alia hatte ihr eigenes Bett. Die Zwillinge schliefen zusammen in einem und Rea ...
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