1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... auf die Hüften herab. Leider war die Sonne schon sehr weit gesunken und so musste ich gegen sie anblinzeln und konnte nur kurze Augenblicke klar sehen. Sie gingen nun ins Wasser und vergnügten sich miteinander. Es wurde mit Wasser gespritzt und geschwommen. Nach kurzer Zeit kamen sie dann wieder heraus, wobei die Wassertropfen auf ihrer Haut anfingen, wie kleine Sterne zu glitzern und funkeln. Dazu kam die Spiegelung der Sonne vom See und so sahen die Drei, wie aus dem Wasser steigende Göttinnen aus. Schnell, leider viel zu schnell, kleideten sie sich dann wieder an und saßen noch eine Weile schwatzend und sich gegenseitig kämmend auf einem Baumstamm, bevor sie sich dann wieder zum Dorf aufmachten.
    
    Die ganze Zeit war ich bis aufs höchste erregt und nur langsam ging es zurück. Dieses Bild ging nun nicht mehr aus meinem Kopf und die Drei müssen sich später immer gewundert haben, dass ich einen roten Kopf bekam, wenn ich sie sah. Aber es ist eher wahrscheinlich, dass sie es nie bemerkt haben.
    
    Wenig später ging ich nachdenklich zurück. Immer noch waren die Bilder vor meinen Augen und wühlten mich auf.
    
    An der Schmiede angekommen, hörte ich schon das pochen des Hammers und ich beschloss, schon heute mitzuarbeiten. So kam ich auf andere Gedanken.
    
    Alois wundete sich ein wenige, dass ich meine freie Zeit lieber bei der Arbeit verbrachte, hatte aber auch nichts dagegen. Er überreichte mir eine schon etwas ältere Lederschürze zum Schutz gegen die Funken. Dann zeigte er mir, ...
    ... wie ich mit einem großen Hammer zuschlagen musste, damit keine Riefen in das Metall getrieben wurden. Schnell verstand ich und wir arbeiteten Hand in Hand. Ich schlug zu und er drehte unter meinen präzisen Schlägen das Metall. Zwischendurch kümmerte ich mich um das Feuer und bediente den Blasebalg, um das Metall auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Alois zeigte mir dabei, welche Farbe das glühende Metall annehmen musste, damit es optimal verarbeitet werden konnte. Wurde die Glut zu hell, sprich weiß, wurde es zu weich, und wenn es zu dunkel, sprich rot wurde, war es zu hart, um gut geformt werden zu können.
    
    Was mir allerdings auffiel, was die Holzkohle. Ich ging zu einem der Säcke, in denen es gelagert wurde, und tauchte meine Hand hinein. Dann holte ich eine Handvoll davon heraus und sah sie mir genauer an.
    
    Sie war nicht gut, das Holz war nicht richtig verkohlt und dazu war die Feuchtigkeit zu hoch. So brannte die Holzkohle nicht optimal. Bei hoher Hitze würde sie nicht lange genug brennen und schnell an Kraft verlieren. Das bedeutete weniger Ausbeute an Energie oder anders gesagt, man zahlte einfach zu viel für eine minderwertige Ware.
    
    Ich machte Alois darauf aufmerksam und er sah mich verwundert an. Ich hatte ihm zwar erzählt, dass ich bei einem Köhler gearbeitet hatte, aber das die von ihm verbrauchte Kohle nicht gut sein sollte, das konnte er nicht verstehen. Ich sagte ihm, dass ich es gerne einmal für ihn versuchen würde. Ein kleiner Meiler wäre schnell ...
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