Der Schmied
Datum: 24.10.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... schwanden. Seit Alois gestorben war, schritt dieser Zustand mit steigender Geschwindigkeit fort.
Mit den Maßen, wie ihre abnahmen, gewannen meine dazu. Die andauernde Tätigkeit stählte mit der Zeit meinen Körper noch mehr, als dieser schon gewesen war.
Manchmal, wenn ich so vor dem Haus auf der Bank saß, kam Alia dazu. Sofern auch ihre Zeit es zuließ, setzte sich neben mich, nahm meine Hand in die ihre und saß einfach nur so neben mir. Ihr Blick schien dann in die gleiche Leere zu gehen, wie die meine. Am schönsten war es, wenn dann noch vor dem Haus die Sonne blutrot versank und die Grillen ihr Konzert begannen. Ich hätte ewig so da sitzen können. War die Sonne dann untergegangen, wurde es kühler und ich legte ihr oft meine Jacke über die Schulter, damit sie nicht frieren musste, um den Augenblick des Aufbruchs herauszuzögern. Manchmal legte sie dann ihren Kopf an meine Schulter.
Eigentlich hätte ich zufrieden sein können doch störte mich oft der Gedanke, dass wir in jener Nacht von Angesicht zu Angesicht gelegen hatten und mir nicht mehr in Erinnerung kam, wie es eigentlich gewesen war. Wir hatten beide nichts angehabt. Ihr Bauch war gegen seinen gepresst, ihre Brüste, an die meinen und mein Geschlecht an das ihre und doch konnte, ich mich nicht mehr an das Gefühl erinnern. Es hatte wohl auch keines gegeben, denn die Trauer und der Schmerz hatte alles überdeckt.
Eines Abends beim Essen sah Alia mich mit seltsamen Augen an. So hatte ich sie noch nie gesehen. ...
... Ich wusste nicht, was daran so ungewöhnlich war, doch es war anders. Ich maß ihm keine definierbare Bedeutung zu, doch blieb er haften.
Ich verzog mich wie jeden Abend in den Anbau und schloss die Tür hinter mir. Das Feuer war noch schwach am Glühen und ich warf noch ein paar Kohlen nach, um noch ein wenig zu arbeiten. Als die Flammen über die Kohlen zuckten, wurde die Tür vorsichtig geöffnet und genauso vorsichtig wieder geschlossen. Als ich mich umdrehte, um das fertige Werkstück abzukühlen, sah ich Alia. Umspült von rotem Schein der Glut stand sie da und sah mich mit ihren großen Augen an. Wir standen uns schweigend gegenüber. Kein Ton, außer dem Fauchen der Esse und dem Zischen des abkühlenden Metalls, war zu hören. Ihr Haar war geöffnet und umrahmte ihr zartes Gesicht, wie eine Flut roter Farbe. Sie hob ein Arm und streifte erst eine dann den anderen Ärmel von der Schulter. Dann rutschte das Kleid langsam nach unten, bis es am Boden zu liegen kam. Sie stand mit verschränkten Armen vor mir, nur noch mit einem langen Unterkleid bedeckt. Sie drehte sich um und löste die Bänder, die den Rest zusammenhielten, und ließ auch dieses herabgleiten.
Pralle, feste Backen kamen zum Vorscheinen, die an einem biegsamen Rücken grenzten. Gerade zog sich die Wirbelsäule den Rücken entlang. Dann drehte sie sich um. Ihr volles Haar fiel über die Brüste bis zu ihren Hüften. Ich war starr vor Staunen. Sie war eine Frau, das konnte sogar ich sehen. Ihre Brüste waren voll und hingen weich, ...