Der Schmied
Datum: 24.10.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... ganzen seelischen Ballast los werden, ohne getadelt zu werden. Sie wusste das Rea es niemandem anderen erzählen würde.
Die Zwillinge Issa und Flora waren da ganz anders. Sie redeten und redeten den ganzen Tag. Zerrissen sich das Maul über dieses und jenes, sodass man ab und zu Einhalt gebieten musste, damit es nicht zu schlimm wurde. Sie waren unheimlich hübsch, gut gewachsen und hatten immer die gleichen Interessen.
Man konnte sie eigentlich nur daran auseinanderhalten, weil Floras Haare ein wenig gewellt waren und Issas absolut glatt. Dabei sahen sie immer so aus, als wenn sie so unschuldig wie nur sonst was waren. Doch unter diesen niedlichen Schalen versteckten sich faule Kerne. Sie machten im Dorf schon in ihrem Alter die jungen Männer verrückt, doch im Gespann waren sie so nahbar, wie ein Dornbusch an dem sich so manch einer stach. Kokett schlenderten sie umher und machten schöne Augen der Unschuld. Am Abend machten sie sich dann wieder über diejenigen lustig, die darauf hereingefallen waren.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Jungen auch nicht schlauer wurden. Es war ihnen egal, dass sie einen Korb nach dem anderen bekamen. Sie verhielten sich wie räudige Hunde und schnüffelten hinter ihnen her. Immer mit der Nase am Boden, um sie sich blutig zu laufen. Es war schon beeindruckend, wie sie sich alle zum Narren machten. Besonders jetzt wo die Körper der Zwillinge langsam frauliche Formen annahmen, wurde es immer schlimmer.
Kasi dagegen ging weiter ...
... ihren eingeschlagenen Weg. Kein Junge kann auch nur auf die Idee, dass sie eigentlich ein Mädchen war. Sie tummelte sich weiter in der Gegend herum.
So manches Mal kamen wir in Verlegenheit, wenn die Eltern andere Kinder vor unserer Tür standen und sich über sie beschwerten. Entweder, weil Mal wieder eines von ihnen, eine blutige Nase oder ein Veilchen hatte. Kasi hatte zwar auch oft einige Spuren an ihrem Körper, aber sie sagte nie von wem oder was. Wir sagen ihre immer wieder, das Sie es lassen sollte oder wenn sie Streiche machte sich wenigstens nicht erwischen zu lassen, aber es nützte nichts.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich ihr, nachdem ich mit ihre geschimpft hatte, ein Lächeln schenkte und ein Auge zu kniff. Sie verstand sofort, was ich damit sagen wollte.
Kapitel 5
Die Höhle im Berg
Eines Tages wollte ich die besonderen Schwerter besser verstecken, denn sie sollten sicher sein. Es waren zehn geworden plus des einen, dessen Schmuck nicht aus Verzierungen bestand, sondern aus Liebe. Also dachte ich mir im späten Herbst, sie in die Höhle in den Bergen zu bringen und sie dort zu verstecken. Also machte ich mich fertig und wollte gerade gehen, als Alia mir zu verstehen gab, dass sie mit wollte. Ich wusste nicht, ob es eine gute Idee war, aber sie ließ sich nicht davon abbringen. Es gab im Moment nicht so viel zu tun, dass wir nicht ein oder zwei Tage weggehen konnten. Also packte ich noch einige Sachen mehr ein und wir zogen los.
Auf der Wiese ...