Der Schmied
Datum: 24.10.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... zusammen und sprachen leise aber zugleich aufgeregt miteinander. Bis ein Kunde, der in die Werkstatt kam, um etwas zu bestellen, die Nachricht auch zu mir brachte. Krieg!
Es ging das Gerücht um, dass es Kämpfe gab. Gar nicht so weit weg von unserem Dorf. Von Mord und Plünderung war die Rede. Marodierende Soldaten zogen durch die Gegend und verwüsteten alles, was ihnen in den Weg kam.
Ich kannte es nur zu gut. Hatte aber nur im Geringsten daran gedacht, dass es so etwas in diesem friedlichen Tal geben könnte. Die Nachrichten hörten sich nicht gut an, denn eines der anderen Täler in unserer Nachbarschaft, sollte schon heimgesucht worden sein.
Die Männer beratschlagten, was zu tun sei und sie kamen auf die einhellige Meinung, dass der einzige Zugang zu unserem Dorf befestigt und verbarrikadiert werden sollte und jeder dazu aufgerufen werden sollte Wache zu halten.
Ich wurde zu einem gefragten Mann. Stellte ich doch Schwerter und andere Waffen her, die recht brauchbar waren. So war ich die nächste Zeit damit beschäftigt, nur noch Waffen herzustellen. Der Lohn würde mein Leben sein, sollte es zu Kämpfen kommen. So manch einer liebäugelte mit meinem besonderen Schwert, welches ich an eine Wand der Schmiede gehängt hatte, doch ich ging dem aus dem Weg, indem ich es abhängte und unter den Dielenbrettern verbarg.
Tagelang bauten die Männer des Dorfes an Wehranlagen. Sogar ein kleiner Turm wurde errichtet, der ein Signalfeuer und eine kleine Glocke in sich verbarg. ...
... Danach begannen die Männer, ungelenk mit den Schwertern zu üben. Die noch keine hatten, nahmen alles, was als Waffe taugte. Knüppel, Mistgabeln, Sensen und Dreschflegel wurden geschwungen. Doch wenn ich es sah, kamen mir Zweifel, dass es gegen ausgebildete, zu allem bereite Soldaten oder Söldner etwas nützen würde. Immerhin hatte ich es ja selber schon erlebt.
So trat eine trügerische Sicherheit ein. Die Männer waren der Meinung das im Winter, der wieder einmal vor der Tür stand, nichts zu befürchten wäre. Allerdings war man trotzdem auf der Hut. Der Turm war immer besetzt und zusätzlich standen zwei Wachen an den Barrikaden, die jeden der eingelassen werden wollte, argwöhnisch musterten und nach dem Ziel fragte. Einige übertrieben es etwas und kamen sich dabei sehr wichtig vor. Andere hingegen vernachlässigten auch mit der Zeit ihre Aufgaben. Wer dabei erwischt wurde, hatte eine öffentliche Rüge zu erwarten und wurde doppelt zum Wachdienst eingeteilt.
Der Winter brach mit Macht ein und so waren wir bald von der Außenwelt abgeschlossen. Keiner war dazu bereit den Zugang zu unserem Tal von Schnee und Eis zu befreien, bot es doch einen weiteren Schutz vor Angriffen. Ich arbeitete in dieser Zeit verbissen und so manche Nacht hindurch hört man das pochen meines Hammers. Nur ab und zu trieb Alia das Verlangen zu mir, denn sie wollte mich bei dieser wichtigen Aufgabe nicht stören. Und so hatte ich es in der Mitte des Winters geschafft, jeden männlichen Dorfbewohner mit einem ...