Mil (Laurence Miller)
Datum: 28.09.2024,
Kategorien:
Schwule
... entlang.
„Mil? Oh scheiße! Mil was ist los? Bist Du krank? Bist Du verletzt?" Gregory kniet neben mir nieder.
„Er hat mich gefickt! Ich wollte das nicht!" stammele ich.
„Wer ist „er"?" höre ich Hugh fragen, der mir ein großes Badetuch überlegt.
„Steve!" meine Stimme ist fast erstickt.
„Hat er Dich verletzt?" fragt Greg besorgt.
„Es tut weh, aber ich glaube er hat mich nicht verletzt."
„Sollen wir einen Krankenwagen rufen?"
„Nein bitte nicht! Ich weiß, ich sollte Steve anzeigen und in die Klinik gehen wegen der Abstriche, aber ich kann nicht!"
„Warum nicht? Warum soll Steve damit durchkommen?" fragt Hugh. „Mich hat er betrunken gemacht, ausgezogen und mir einen Dildo in meinen Arsch gerammt! Und er hat Nacktfotos von mir gemacht und an seine Kumpel gesendet" Hugh ist wütend. Aber nicht auf mich, sondern auf Steve.
„Wenn die Schulleitung, meine Kollegen und letztlich auch die Schüler erfahren, was passiert ist und Steve es geschickt anstellt, kommt er davon und ich bin meinen Job los. Ein schwuler Lehrer an einem Knaben-Internat ist auch im 21. Jahrhundert den konservativen und einflussreichen Kunden und deren Söhnen nicht „zuzumuten"."
„Wir müssen Dich nach Hause bringen. Sollen wir ein Taxi für Dich rufen?" sagt Greg.
„Ich glaube mit dem Taxi dauert es zu lange. Bis das da ist, sind wir mit den Fahrrädern schon zurück zum Internat gefahren. Mir tut der Hintern weh, aber es ist nicht so schlimm. Ich glaube, dass ich Radfahren ...
... kann."
Greg und Hugh haben sich rührend um mich gekümmert. Sie haben mich nach Hause gebracht und getröstet. Ich habe sehr lange geduscht und liege jetzt in meinem Bett. Es tut nicht mehr weh. Zumindest mein Hintern nicht mehr. Aber jetzt als der Schock nachlässt kommt die Trauer. Mein bisher unerschütterliches Vertrauen in meine Selbstbestimmtheit und Unverletzlichkeit ist dahin. Steve hat mir deutlich gemacht, dass mich jeder Mann nehmen kann, der Lust darauf hat mich zu ficken oder der sein Mütchen an mir kühlen will. Eine bittere Erkenntnis. Es gibt heterosexuelle Männer, die andere Männer insbesondere schwule Männer vergewaltigen, um ihre Macht und Männlichkeit zu demonstrieren. Sie fühlen sich nicht oder nicht primär von ihrem Opfer sexuell angezogen.
Dann gibt es noch die Männer, die andere Männer begehren, aber durch ihre Erziehung und ihr soziales Umfeld nicht die Möglichkeit sehen wie sie ihre Neigung ausleben können oder überhaupt nicht erkennen, dass sie schwul oder bisexuell sind. Sie halten sich für heterosexuell und wollen den Schwuchteln zeigen wo der Hammer hängt um sich überlegen und männlich zu fühlen.
Es könnte so einfach sein, wenn alle so wären wie Greg und Hugh. Greg ist durch und durch männlich sowohl von seinem Körper als auch von seinem Wesen her. Er begehrt androgyne Männer so wie Hugh und mich. Vielleicht begehrt er auch Frauen. Er hat kein Problem mit seiner Neigung, sondern lebt sie einfach aus. Aus seiner Sicht macht ihn seine Neigung nicht ...