Die LUST (Liste unserer sexuellen Träume)
Datum: 04.10.2024,
Kategorien:
Romantisch
... Zum Glück endete der letzte Tag bereits am Mittag. Ich war heilfroh, Berlin verlassen zu können.
Wenn ich gehofft hatte, es würde mir in Hamburg und am Wochenende besser gehen, so wurde ich eines Schlechteren belehrt. Ich zermarterte mir den Kopf. Irgendwann schaffte ich es immerhin, die Erlebnisse der letzten Tage konstruktiv aufzuarbeiten. Ich hatte definitiv einiges über das Leben und über mich gelernt. Mir war klar geworden, dass ein Seitensprung immer passieren konnte, auch wenn man in einer glücklichen Beziehung lebte. Entsprechend durfte man ihn nicht zu hoch bewerten. Das Risiko des Fremdgehens konnte durch Einschränkung des Alkoholkonsums vermindert werden. Was ich aber auch gelernt hatte: So gut und abwechslungsreich der Sex mit Benjamin auch war, ich vermisste den Nervenkitzel. Wir mussten etwas ändern.
Als Benjamin am späten Sonntagnachmittag nach Hause kam, hatten wir wunderbaren Versöhnungssex. Das war bei uns die Ausnahme, denn dazu stritten wir einfach zu selten. Anschließend kuschelte ich mich an seine Seite und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Und dann erzählte ich ihm von Berlin. Von meiner Dummheit, die ich fast begangen hätte. Einige Details ersparte ich ihm und mir. Er hörte mir bis zum Ende zu, ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen.
Dann sagte er in ganz ruhigem Tonfall: "Mir ist auf der letzten Weihnachtsfeier etwas Ähnliches passiert. Auch da ist zum Glück noch jemand anderes dazwischengekommen. Ich hatte wochenlang überlegt, ob ...
... ich es dir erzählen soll. "
Wir lagen eine Weile da und ich streichelte seine Brust. "Vielleicht ist es an der Zeit, unserem Sexleben ganz neue Facetten hinzuzufügen", sagte ich mehr zu mir selbst. Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Dann hatte ich eine Idee. Ich sprang auf und ging in die Küche.
Fünf Minuten später stand Benjamin in der Tür. Er sah auf den Küchentisch, auf dem eine Schüssel und etliche kleine Zettel lagen, die ich gerade aus einem DIN A4-Blatt geschnitten hatte. Seinem Blick entnahm ich eine gewisse Besorgnis, die sich wohl auf meinen Geisteszustand bezog. "Was soll das werden? Zettelsalat?"
"Brainstorming", antwortete ich. "Ich habe mir überlegt, dass wir all unsere sexuellen Fantasien aufschreiben. Wir tun die Zettel dann in die Salatschüssel und ziehen anschließend einen nach dem anderen heraus. Und wenn uns die Fantasie gefällt, tragen wir sie in eine Liste ein."
Mein Freund schaute skeptisch. "Und was genau meinst du mit "all unseren Fantasien"? Wirklich alles?"
"Genau. Das macht man beim Brainstorming so. Alle Ideen, die uns in den Kopf kommen, werden aufgeschrieben. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Fantasie vollkommen unrealistisch oder auch pervers ist."
Er zuckte kurz mit den Schultern, sagte "okay", setzte sich und fing an den ersten Zettel zu beschreiben.
Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Während Benjamin bereits seinen vierten Zettel in die Schüssel warf, hatte ich noch kein einziges Wort geschrieben.
Er sah mich an. "Ich ...