Rottweiler Rottweiler
Datum: 24.10.2024,
Kategorien:
Hardcore,
Reif
Rottweiler Rottweiler
Rodrigues Hardt, oder wie er sich selbst nur nennt: Rod. Geboren 1956 an einem schmuddeligen Februartag. Das Wetter, welches ihn in unserer Welt willkommen hieß, hielt sich damals wochenlang und selbst als die Sonne wieder schien, schwebten diese Regenwolken weiter über dem traurigen kleinen Rod. Seine Kinderjahre in einer schäbigen ludwigshafener Stadtwohnung zogen ereignislos, aber nicht leer von Zuneigung an dem ewig dreckverschmierten Kindergesicht vorbei. Zu dem Dreck stahl sich mit etwa 9 Jahren eine Leere in den auch sonst so traurigen Augen, als seine Mutter starb. Schrammen und etwas Blut kennzeichneten die wilden Jugendjahre und danach grub nur noch die Zeit ihre Furchen in Rods Gesicht und vielleicht der regelmäßige Alkoholkonsum.
Zu etwas 'Richtigem' hatte es das Schmuddelkind nie gebracht, sogar mal kurz im Knast gesessen hat er, der Rod. Natürlich war auch das nicht sein Verdienst, er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort und den eigentlichen Täter hat er nicht verpfiffen. 1 Jahr und 6 Monate. Davor und danach brachte er sich mit Schwarzarbeit und befristeten Jobs durch. Trockenbauer, Tiefbauer, Sidekick für LKWfahrer, Türsteher, Zusteller. Wirkliches Talent hatte er als Sargträger. Seine trostloses Gesicht und die Leihuniform gaben ihm etwas Tieftrauriges und seltsam Unendliches, ganz so wie der Fährmann Charon. Hier waren vermutlich auch die Regenwolken seines Geburtstages wieder gut sichtbar und regnete es bei einer ...
... Beerdigung, so regnete es auch Trinkgelder der bewegten Trauernden.
Einmal trug er einen Freund von sich zu Grabe, Gunni -der ZuhälterGunni, und wurde sogar im Testament des selbigen erwähnt. Ganz glücklos war Rod dann auch nicht. Von ein paar skurrilen Möbeln und Lederjacken abgesehen, vermachte er Rod auch sein Geschäft. Gunni war nun nicht der erfolgreichste Zuhälter und sein „Geschäft“ bestand eigentlich nur aus der Schiefen Madeleine (sie hatte nur ein Bein). Die tat Gunni eher einene Gefallen, als dass sie seinen Schutz wirklich gebraucht hätte. Rod war sie nichts schuldig und somit war auch dessen sehr kurze Zuhälterkarriere beendet. Sie hatte am Tresen des Kunibärt gesessen, geraucht und es Rod langsam erklärt. Er hatte sowieso nicht geglaubt, dass er einen Anspruch gehabt hätte, nur weil es Gunnies letzter Wille war. Er glaubte sowieso nicht, dass man einen Anspruch auf Irgendjemanden haben kann.
Er zuckte also nur mit den Schultern und wollte schon gehen. „Hat er nicht noch was für ein Besäufnis hinterlassen?“ krähte die Schiefe Madeleine, einer Eingebung folgend, hinter Rod her, als dieser sich schon wappnete, um im Nachmittagregen zu verschwinden.
„Mh?“
„Nah, ob wir einen auf Gunni trinken. Er hat dir doch sicher was für eine Fete vermacht. Hat er nichts in deinem Testament da reingetan?!“ (ja, Rod hatte es wie eine Entschuldigung für sein Anliegen vor sich gehalten, als er seine Zuhälterkarriere beginnen wollte)
Rod zögerte einen Schritt vor der Traufe, kam ...