1. So groß wie du!


    Datum: 26.10.2024, Kategorien: Fetisch

    ... Flur bis zur Wohnungstüre überdacht. Ich läutete. Sie musste bereits auf mich gewartet haben. Mit kräftigen Bewegungen bugsierte sie ihren Rolli auf den Hof und verschloss die Wohnungstüre. Sie ließ sich nicht schieben, sondern rollte allein über den Hof, durch den Flur bis zur Beifahrertür meines Autos, das sie von meinen Firmenbesuchen kannte. Ich öffnete ihr die Türe. Behände schwang sie sich auf den Sitz. Erst jetzt, im fahlen Schein der Innen¬beleuchtung wurde ich es gewahr: Sie war nicht querschnittgelähmt, nein, sie hatte keine Beine!
    
    Wie in Trance fuhr ich zum Lokal, in dem wir einen Tisch reserviert hatten. Aus Höflichkeit und um sie nicht zu verletzen hatte ich sie nie gefragt, wie sie zu ihrer Behinderung gekommen ist. Warum habe ich niemals daran gedacht, dass auch meine beinlosen Phantasien in Rollstühlen fuhren? Da war ich nun monatelang einer Frau gegenüber, die so war wie ich es erträumte und hatte es nicht erkannt!
    
    Da saß ich nun meiner Traumfrau gegenüber. Doch eigentlich entsprach auch sie nicht ganz meinen Vorstellungen. Das Zusammenleben mit einer Frau, die nur ein Bein hat, hatte ich schon oft genug in Gedanken durchgespielt. Natürlich sind da und dort Probleme zu erwarten, sonst würde man ja nicht von einer Behinderten sprechen. Aber nur ein Bein zu haben ist, so denke ich jedenfalls, eine eher leichte Behinderung, im Vergleich jedenfalls zu einer Person, die gar keine Beine hat. Mit einer Frau zusammenzuleben, die keine Beine hat, darüber hatte ...
    ... ich noch nicht nachgedacht.
    
    Eigentlich ist ihr Name Magdalena, aber alle sagen bloß Lena zu ihr. Lena ist nicht nur vom Äußerlichen her eine adrette Erscheinung, schon bei unseren Gesprächen an der Rezeption konnte ich feststellen, dass sie auch charakterlich hält, was ihr Aussehen verspricht. So blieb es nicht bei einem einmaligen gemeinsamen Ausgehen. In der Folge verbrachten wir immer mehr Freizeit miteinander.
    
    Nachdem wir das dritte oder vierte Mal aus waren und ich sie wie immer bis vor ihre Wohnungstür brachte, fragte sie mich ob ich noch auf einen Kaffee oder ein Glas Wein reinkommen möchte. Selbstverständlich wollte ich!
    
    Ihre Wohnung war klein und sie hatte Mühe, mit dem Rolli zwischen den Möbeln herumzukommen. Auch fiel mir auf, dass sie beim Hantieren etwas linkisch wirkte. Eigenartig, es war doch ihre Wohnung und sie musste es doch gewöhnt sein, vom Rollstuhl aus zu arbeiten. Irgendwann sprach ich sie darauf an. Da gestand sie mir, dass sie es keineswegs gewohnt war, vom Rolli aus zu arbeiten. Gewöhnlich benutzt sie den Rolli in der Wohnung nie.
    
    „Warum tust du es dann, wenn ich da bin?“ fragte ich sie.
    
    „Ich kann dir doch nicht zumuten ansehen zu müssen, wie ich am Boden herumkrieche oder auf die Möbel klettere!“ war ihre Antwort.
    
    „Aber wir sind doch gute Freunde und du hast eben keine Beine! Da ist doch ganz klar, dass du dich anders bewegst. Das ist doch kein Grund, sich dafür zu genieren!“
    
    Lena stellte ihren Rolli nach der Wohnungstür ab und ...
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