Zivildienst - Teil 6
Datum: 17.11.2024,
Kategorien:
CMNF
... begrüßt mich und führt mich in ein Nebenzimmer, wo wir noch einmal die Frisur besprechen. Gabi ist immer noch ganz begeistert von meiner Idee und hat sich zwischenzeitlich noch eine kleine Raffinesse ausgedacht, um den Effekt etwas zu verstärken. Ich bin zuerst etwas skeptisch, doch ich lasse mich darauf ein.
Der Nebenraum ist gut vom Salon abgetrennt. Hier wird sie mich in aller Ruhe und ohne den Trubel des Ladens zurecht machen können. Gabi lässt sich viel Zeit und es scheint, als gehe sie besonders sorgfältig vor. Wir hatten vorher über den Zweck dieser Frisur gesprochen und wie ernst und wichtig mir die Angelegenheit ist. Vielleicht kommt daher ihre besondere Sorgfalt. Zum Schluss hält sie mir den Spiegel hin, damit ich mich von dem Ergebnis überzeugen kann. Ich muss sagen, dass meine Erwartungen sogar übertroffen sind. Ich bin schier begeistert und quittiere das natürlich mit einem anständigen Trinkgeld. Bei der Verabschiedung wünscht mir Gabi viel Glück für den kommenden Tag.
Meine Aufregung steigt beinahe ins Unermessliche. Wenn ich an morgen denke, klopft mein Herz wie wahnsinnig. So ein Lampenfieber und dieses Kribbeln im Bauch kenne ich gar nicht. Immer wieder ermahne ich mich dazu, mich nicht so hineinzusteigern. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wenn doch nur schon morgen wäre. Was ist eigentlich, wenn morgen mein Plan funktioniert? Wie geht es dann weiter? So richtig habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Oder viel schlimmer noch, was ...
... ist wenn mein Plan nicht funktioniert. Wie soll es dann weitergehen? Er wird ja weiterhin noch mein Zivi sein. Ich werde ihn also zwangsläufig mehrere Male sehen und auf seine Hilfe angewiesen sein. Werden wir noch normal miteinander umgehen können? Werde ICH überhaupt normal mit ihm umgehen können? Diese Ungewissheit frisst mich auf.
***
Der Wecker klingelt. Es ist halb sechs. Wie gerädert wache ich auf. Die halbe Nacht lag ich wach und konnte nicht einschlafen. Das letzte Mal, als ich zur Uhr schaute, war es halb vier. Eigentlich bin ich noch viel zu müde zum Aufstehen. Doch der Gedanke an Felix und an das, was ich vorhabe, lässt mich schnell wieder wach werden. Nur mein Körper will nicht so, wie er soll. Ich spüre deutlich den Schlafentzug. Meine Arme und Beine fühlen sich noch schwerer an als sonst. Ich darf doch jetzt keine Schwäche zulassen! Nicht heute, nicht an diesem wichtigen Tag! Es dauert eine gefühlte viertel Stunde, bis ich endlich im Rollstuhl sitze. Ich bin den Tränen nahe. Diese blöden Muskeln, wieso zicken die ausgerechnet jetzt rum.
Ich rolle zum Badezimmer, damit ich mich zurechtmachen kann. Dort angekommen setze ich mich in die Dusche und stelle das Wasser an. Unter dem Wasser kommen die Lebensgeister so langsam wieder zurück in meinen Körper. Zum Abschluss will ich das Wasser noch mal auf ganz kalt stellen. Quasi als Schocktherapie. Ich halte die Armatur fest im Griff und bereite mich seelisch auf den Wasserschock vor. Meine Hand zögert damit, ...