Nachhilfe
Datum: 04.12.2024,
Kategorien:
Romantisch
... vierundvierzig werden, um das zu erleben. Zu erleben, dass so etwas überhaupt möglich ist. Einen Liebhaber wie dich zu finden. Der mir noch Nachhilfe..."
"Stopp. Das war keine Nachhilfe. Das war einfach nur Schweineglück, für uns beide, nämlich, dass wir uns gefunden haben. Du hast einen Liebhaber gefunden, der zu dir passt, mit dir harmoniert. Nicht mehr und nicht weniger."
"Ach, also nur glücklicher Zufall. Hat nichts mit deinen Qualitäten als Liebhaber zu tun?"
"Ganz ehrlich, so guten Sex wie eben mit dir hatte ich noch mit niemanden. Klar, bist du nicht die erste Frau, mit der ich Bett bin, das merkt man sicher auch. Ich rede jetzt nur vom Sex. Wenn Gefühle involviert sind, ist das selbstverständlich eine ganz andere Nummer."
"Also fühlst du gar nichts für mich?", kam ihre enttäuscht wirkende Frage.
Oh, fuck. Hatte Svenja das doch richtig eingeschätzt? Und ich?
"Ich habe dich sehr gern", sagte ich ehrlich. "Es ist mir wichtig, dass es dir gut geht. Ich möchte dir alles geben, was ich kann, und was du brauchst."
"Und wenn ich Liebe brauche?"
Fuck. Fuck. Fuck.
"Ist das so? Hm..."
Sie fing plötzlich an zu lachen. Brauchte Ewigkeiten, um sich wieder einzukriegen. Hahaha. Sie hatte mich vorgeführt. Verdammte Inzucht. Es würde mich nicht wundern...
"Tut mir leid, dazu hat uns Elmira angestiftet. Mach dir keine Sorgen, soweit ist es noch nicht. Und selbst wenn, ich würde mir nicht ernsthaft einbilden, dass du dich in eine dreizehn Jahre ältere ...
... Frau mit drei Kindern verlieben könntest. Du bist in der Beziehung vor mir sicher... Aber du machst süchtig..."
Also doch. Elmira. Puh. Na, der werde ich das schon irgendwie heimzahlen. Hm, Moment, uns?
"Ehm... uns? Du meinst, Svenja war eingeweiht?"
"Ja, tut mir leid, das war echt fies von uns. Sie ist aber die bessere Schauspielerin. Ich sage dir doch, sie ist mit allen Wassern gewaschen."
"Na, da habt ihr mich sauber vorgeführt. Was ich euch nicht übelnehme. Nebenbei: Natürlich könnte ich mich in dich verlieben. Du bist eine wundervolle Frau. Das Alter und dein Familienstand spielt dabei überhaupt keine Rolle."
"Jetzt nimmst du mich hoch?"
"Nein. Ich habe dir gesagt, was ich jetzt für dich empfinde. Bis jetzt ist nichts passiert. Es könnte aber, oder ich sehe nichts, was dagegenspricht."
Zur Untermalung meines Arguments strich ich zärtlich über ihr Gesicht. Sie sah mich nachdenklich und aufmerksam an.
"Du meinst das alles so, wie du es sagst, nicht wahr?"
"Ja."
"Danke. Komm, lass uns endlich eine rauchen. Und dann bitte nur noch kuscheln. Das war alles schon mehr, als ich vertragen kann."
Das taten wir auch. Und sie hatte völlig Recht. Wir lagen noch lange wach, streichelten uns, küssten uns. Nun ganz anders, zärtlich, ja, liebevoll. Redeten dabei nicht viel, oder am Ende gar nicht mehr. Bei mir zumindest hatte das Gespräch einiges losgetreten.
Ich hatte das nicht leichthin gesagt, und ich war ehrlich gewesen. Dass sie älter war, und drei ...