Der Reitunfall
Datum: 19.05.2019,
Kategorien:
Verführung
... und der Wohnungsschlüssel. Nimm einfach alles mit". "Mach ich, liebes". "Vielen Dank schon mal", sagte Maria noch zu mir. "Gerne. Schlafen sie schön, ja? Wir finden eine Lösung". Sie nickte erschöpft.
"Zum Reiterhof?", fragte ich. Gut dass Frühsommer war, sonst wäre es jetzt schon dunkel. "Klar", sagte sie. "Wie sind sie denn zum Reiten gekommen?", fragte ich. "Bin schon als Kind geritten. Mit sechs. Damals, in Brasilien". "Und wie kamen sie hierher"? "Meine Mutter hatte einen deutschen Mann kennengelernt". "Hatte sie dort keinen Mann"? "Keinen mehr. Mein Vater ist abgehauen damals, als ich noch ganz klein war. Ich weiß nicht, wer Schuld war. Er sagt sie, sie sagt er. Meine Mutter ist aber auch etwas schwierig". "Sie auch"? Sie lachte. "So was vererbt sich". Jetzt lachte ich "Dann lass ich besser die Finger von ihnen". "Ist auch besser wegen der Brandwunden"! Auf den Mund gefallen war sie nicht. Ich wechselte wieder das Thema. "Schön wenn man Hobby und Beruf verbinden kann, oder"? "Ja. Ich liebe Pferde und Reiten. Sie auch"? "Nee, ich kann mit Pferden nichts anfangen. Überhaupt mit Tieren. Ich halte alle Tiere für unberechenbar. Noch unberechenbarer als Menschen". "Ohh, das klingt aber nicht gut". "Doch, mit Menschen komme ich klar. Man kann meist erahnen, was sie vorhaben". "Sehen sie, und ich erahne es bei Pferden". "Aber es kann auch was passieren, siehe heute". "Im Leben wird immer was passieren". "Stimmt. Ist nichts für Feiglinge".
"War bei ihrer Frau damals auch ...
... was passiert? Ein Unfall"? "Nein, MS ist eine Autoimmunerkrankung. Die Nervenzellen werden vom Immunsystem angegriffen und es führt zur allmählichen Bewegungsunfähigkeit, was sich über viele Jahre hinzieht. Bei meiner Frau waren es 9 Jahre seit der Diagnose bis zum Tod". "War ein schlimmes dahinsiechen, oder"? "Ja und nein. Meine Frau hatte bis kurz vor Schluss noch Lebensfreude gehabt. Gott sei Dank. Sonst hätte ich es wohl nicht ausgehalten". Wir waren am Reiterhof angekommen, es war ja nicht weit. Wir stiegen aus, Manuajana holte alles und kam zu meinem Auto. Auf dem Parkplatz standen noch mehrere andere Autos. "Wo soll das Auto hin?", fragte ich. "Zu Maria? Da kann es aber Probleme geben, wenn Schilder für Umzug oder Baustellen aufgestellt werden. Ist ihr Auto auch hier"? "Nein, wir kamen mit Marias Auto. Meines steht zu Hause. Ist vielleicht ganz gut bei ihnen aufgehoben. Gibt es da Parkplätze"? "Ausreichend. Dann fahren sie mir einfach hinter, oder warten sie, zur Sicherheit noch meine Adresse, falls wir uns verlieren sollten". Ich schrieb sie ihr auf, sie ging zu Marias Auto, und als sie losfuhr, startete auch ich die Fahrt.
Nach eine Weile waren wir da und fanden beide einen schönen Parkplatz. Ich wartete, bis sie an meiner Wohnung angekommen wäre. Ich hatte ein Einfamilienhaus, zwei Etagen, aber alles wichtige war unten, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad. Ich schlief hier momentan noch unten, aber ich würde dann in das obere Zimmer wandern, da stand auch ein ...