Ein heißer Sommer
Datum: 21.03.2025,
Kategorien:
Betagt,
... ich mich vielleicht auf den Weg machen. Einem Bekannten von mir gehört ein kleiner Weiher."
„Schön, ich bevorzuge das Freibad....ist hygienischer."
„Kann schon sein, aber dort ist mir zu viel Betrieb. Bei meinem Bekannten ist man unter sich. Der Weiher wird von einer Quelle gespeist. Ist etwas kälter ....aber bei dem Wetter."
Der Köder ist gelegt. Hoffentlich beißt sie an.
„Ach, sie haben es gut. Können so einfach entscheiden ob sie hier oder da hinfahren. Ich bin auf den Bus angewiesen. Da ist bleibt nicht viel Auswahl...."
Aah...das könnte heute noch lustig werden.
„Sie haben ja noch gar nichts zu trinken. Was möchten sie? Ich rufe den Kellner."
„Nett von ihnen. Ich nehme ein Wasser, still bitte."
Als das Wasser kommt, bedankt sie sich artig.
„Wissen sie, ich war schon Jahre nicht mehr im Bad. Es hat mich immer Überwindung gekostet. Zuerst die Busfahrt, und dann den richtigen Liegeplatz finden. Überall Kinder, so laut, und dann andauernd Bälle, die durch die Gegend fliegen. Aber jetzt würde ich gerne ins Wasser und mich abkühlen."
„Genau das meinte ich. Das Schwimmbad ist bei diesem Wetter einfach zu überlaufen."
„Ich beneide sie. Und der Weiher, da wo sie immer hinfahren, ...ist das weit?"
„So ca. 10 min mit dem Auto. Ist ganz hier in der Nähe."
Ich warte noch etwas mit meinem Angebot. Sie soll mich fragen ob ich sie mitnehmen möchte.
„10 min nur... sagen sie. Ist da irgendwo eine Bushaltestelle?"
„Oh, da bin ich mir nicht ...
... sicher. Ist auch schwer zu finden, da es etwas versteckt liegt."
„Ich weiß auch gar nicht ob mein Badeanzug mir noch passt.... Sagen sie, .... Ach vergessen sie's."
Ich sehe ihr an wie sie überlegt. Noch springt sie nicht über ihren Schatten.
„Nur raus damit. Was wollten sie sagen?"
„Nee, war nur so ne Idee. Nichts Besonderes."
„Wie sie meinen. Wenn ich mir sie so betrachte, glaube ich, dass ihnen eine Abkühlung ganz guttun würde."
„Ja, und wie. Aber, wenn ich später zuhause bin, bin ich zuerst einmal gerädert von der ganzen Schlepperei. Mich dann nochmal auf den Weg machen, nee, das ist zu viel für eine Frau in meinem Alter."
„Wissen sie was, heute ist ihr Glückstag. Ich fahre sie gerne nachhause. Dann haben sie sich das Schleppen schon mal erspart."
„Ooh, so ein Angebot kann ich wohl nicht abschlagen. Danke ihnen."
„Noch ein Wasser? Ja, bitte, ...ist aber auch heiß heute."
Sie lächelt mich an. Ich könnte sie gerade in Arm nehmen und knuddeln. Ist so eine richtig süße Oma. Sie atmet tief durch, fasst sich Mut.
„Ich möchte ja nicht unverschämt sein, aber ... wenn es ihnen nicht zu viel ist, dürfte ich sie begleiten zu dem Weiher ihres Freundes.... selbstverständlich nur wenn es keine Umstände macht."
Endlich. Hab sie am Haken. Holla....
„Ganz und gar nicht. Wie könnte ich das abschlagen, wenn man so nett gefragt wird."
„Das ist lieb von ihnen. Dann komm ich auf meine alten Tage nochmal raus und kann so richtig die Sonne genießen. Das ist ...