Cleo 12
Datum: 03.04.2025,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... würde die Probleme einfach dann angehen, wenn sie auftauchten. Es war ohnehin nicht zu verhindern, dass trotz sorgsamster Planung Dinge auftauchen würden, mit denen er nicht oder nicht zu diesem Zeitpunkt gerechnet hatte, nicht rechnen konnte.
Seine Frau.
Der Pisser.
Beide waren im Weg. Beide aber allenfalls nützlich. Zumindest für eine Weile. Alles zu seiner Zeit.
Optionen, wie er seine Frau loswerden konnte, hatte er genügend durchgespielt. Keine davon war wirklich völlig ohne Risiko, daher würde er einfach abwarten. Im Idealfall präsentierte sich irgendwann eine Lösung von ganz alleine.
Der Pisser hingegen war ein neues Problem. Er würde sich zweifellos bald damit beschäftigen müssen.
"Immerhin, vielleicht hat er ein paar gute, nützliche Informationen für dich", sagte der eine Tanner laut zum andern. "Er weiss anscheinend, was Cleo gefällt, zumindest sexuell".
Wieder hielt er inne. Eine blendende Idee. Wozu die Eifersucht? Er würde ihn so lange benutzen, wie er hilfreich war.
"Ausgezeichneter Punkt, genau so wird das was."
bestätigte er sich.
"Das wär doch ein Job für einen Detektiv. Lass uns mal schauen, wo oder wie man so jemanden finden kann."
So ging das noch eine Weile weiter, ein absurder Diskurs zwischen Tanner und seinem anderen Ich.
Reif für die Klapsmühle wäre wohl das rasche Urteil gewesen, hätte ihn jemand so beobachtet.
Doch Tanner fühlte sich ausgesprochen gut, ja sogar grossartig. Energiegeladen, motiviert, ...
... zielstrebig - in etwa das genaue Gegenteil von vor einer Stunde. Auch das genaue Gegenteil der letzten fünfzig Jahre.
Ein Teil von Tanner hatte die Führung übernommen, den er bisher immer weggesperrt gehabt hatte. Dieser andere Tanner war selbstbewusst, hatte eine klare Linie und hätte sich niemals von seiner Frau so behandeln lassen. Das war auch der Tanner, der nachts die Mordpläne geschmiedet hatte, den er aber jeweils bis im Morgengrauen wieder in sein tiefstes Inneres verbannt hatte.
In seinem kleinen Badezimmer betrachtete er sich im Spiegel.
"Erst aussen, innen kommt von selber" meinte er allwissend zu seinem Spiegelbild.
"Also, wir fangen oben an. Haare"
Er betrachtete sich ausgiebig, drehte sich hin und her. Nicht gerade umwerfend, aber immerhin hatte er noch viele Haare, nicht mal eine beginnende Glatze. Grau halt und von Frisur konnte sowieso keine Rede sein.
"Okay, das ist leicht - Termin beim Friseur"
"Hmm. Frau oder Mann?"
Es war, als ob er mit seinem Assistenten reden würde, der sich Notizen machte und die Laufarbeit übernehmen würde, während der andere Tanner sich so auf das Wesentliche konzentrieren konnte.
Er überlegte kurz. Auf jeden Fall musste es eine Frau sein. Er musste sich notgedrungen möglichst vielen Frauen aussetzen. Mit ihnen kommunizieren, sie beobachten und verstehen. Üben. Er brauchte mehr und grundsätzliche Informationen. Was wollten eigentlich Frauen? Wie würden sie auf sein neues Ich reagieren? Er brauchte mehr ...