1. Nachholen verpasster Gelegenheiten


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Schwule

    ... so anstrengend war es gar nicht, aber bei den Temperaturen waren wir schnell verschwitzt und etwas außer Atem. So konzentrierten wir uns voll auf den Weg und die Aussicht und redeten nicht viel. In einem dieser Momente dachte ich mir, dass ich echt Glück hatte, einen Freund wie Jannis zu haben. Einen Moment später fragte ich mich allerdings, ob er es wirklich geschafft hatte, seine Probleme mit Katja zu verdrängen oder ob er cooler tat, als er wirklich war. Immerhin stand es nicht gut um seine Beziehung. Und noch einen Moment später erwischte ich mich dabei, wie ich, während er vor mir die Treppe hochlief, ihm auf den Arsch schaute. Auch wenn ich mich dafür schämte: Er hatte einfach einen ziemlich geilen Arsch! Aber die Chancen, dass ich mich jemals um diesen Arsch würde kümmern können, lagen ja bei null. Andererseits war es besser so, denn die Chancen, dass sowas gut geht, liegen zwar nicht bei null, sind aber trotzdem gering. Also würde es bei der Fantasie bleiben... Oder etwa doch nicht? Naja, träumen darf man ja!
    
    - „Och Leon, weißt du was? Am Liebsten würde ich hier bleiben!, meinte Jannis, als wir ein paar Stunden später am Ufer des Tejos nahe der der Praça do Comércio saßen. Aber lass uns die Zeit hier noch genießen!", fügte er sofort hinzu, womit er mir eine Reaktion ersparte.
    
    - „Sollen wir was essen?, fragte ich ihn. Hab' langsam Hunger."
    
    - „Dann lass' uns schnell was finden, bevor du wieder unausstehlich wirst!"
    
    - „Ey! So oft war ich's gar nicht! Und ...
    ... als ob du besser wärst!"
    
    So alberten wir noch eine ganze Weile herum, bis wir in einem ganz kleinen Restaurant saßen und sehr leckeren Fisch aßen.
    
    - „Mist!", entfuhr es Jannis, als wir gerade einen neuen Wein bestellt hatten.
    
    - „Was ist?"
    
    - „Ich hab' total vergessen, dass die Jungs und Mädels, mit denen wir gestern feiern waren, heute Abend zum Abschied 'ne Runde zocken wollten. Sie fahren ja gleich morgen früh weg."
    
    - „Ah ok..."
    
    - „Hast du keine Lust?"
    
    - „Ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich würd' lieber was trinken gehen."
    
    - „Hmmm"
    
    - „Aber weißt du was? Ich begleite dich zum Hostel, schau mir das Ganze an und eventuell zieh' ich dann allein los."
    
    - „Das ist doch auch blöd."
    
    - „Wieso? Ich hab' ja bekanntlich Erfahrung darin, mich einfach so aus dem Staub zu machen"
    
    - „Naja, du musst noch daran arbeiten, dass es etwas unauffälliger wird!"
    
    Ich konnte nicht anders, als mich Jannis' Lachen anzuschließen. Eine Stunde später saßen wir zu siebt im Gemeinschaftsraum. Das Spiel (irgendein Kartenspiel) war echt nicht meins und irgendwie wurde ich mit den Leuten nicht warm. So leicht wollte ich es den Anderen aber doch nicht machen -- mein Stolz hatte sich wieder mal zu Wort gemeldet -- und so strengte ich mich an, meine unvermeidbare Niederlage so weit wie möglich hinauszuzögern. Irgendwann war es tatsächlich soweit. Ich war schon aufgestanden um mich zu verabschieden, als sich die Hosteltür öffnete und es auf einmal sehr laut wurde. Es dauerte eine ...
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