1. Nachholen verpasster Gelegenheiten


    Datum: 07.04.2025, Kategorien: Schwule

    ... schien er zufrieden zu sein. Länger konnten wir eh nicht reden, weil zwei seiner Kumpels gerade ins Bad kamen (wie sexy sie aussahen, mit ihren engen Boxershorts!) und gleich anfingen, mit Loïc herumzualbern. Ich ging in unser Zimmer, ohne dass sie überhaupt merkten, dass ich weg war.
    
    - „Leon!... Leon!... Leeeeooonnn!"
    
    - „Mmmmh!"
    
    - „Mann! Wach auf, du Schlafmütze!"
    
    - „Jannis?!"
    
    - „Ja, wer denn sonst?"
    
    - „Was ist?"
    
    - „Das sollte ich eigentlich dich fragen! Du hast verschlafen, es ist schon fast halb 3."
    
    - „WAS????"
    
    Diese Info von Jannis war effizienter als jeder Wecker. Ich hatte allerdings einen ziemlichen Kater, was mich überraschte, hatte ich mich die Nacht davor doch gar nicht so besoffen gefühlt. Jedenfalls war ich nicht zu viel zu gebrauchen. Der Plan, noch einmal nach Guincho zu fahren, hatte sich damit erledigt. Jannis schlug vor, erstmal einen Kaffee zu trinken und was zu essen, und dabei zu überlegen, was wir aus dem Tag noch machen könnten. Also zog ich mich schnell an, ging noch kurz ins Bad und war eine halbe Stunde später startbereit. Das Hostel schien wie ausgestorben zu sein -- und das laute Schnarchen, das aus einem Zimmer kam, verriet, dass ich nicht der Einzige war, der verschlafen hatte. Andererseits: Wozu ist Urlaub sonst da?
    
    - „Was war eigentlich mit diesem Typen im Club? Er schien dir doch gefallen zu haben, oder?" - „Ich wusste gar nicht, dass du so neugierig bist!", meinte ich augenzwinkernd und versuchte, mich mit Humor ...
    ... aus der Sache herauszuwinden.
    
    - „Naja, ist für mich schon ungewohnt, dich mit jemandem im Club knutschen zu sehen -- und dann noch mit 'nem anderen Kerl."
    
    - „Ja, sorry!"
    
    - „Das muss dir doch nicht peinlich sein, ist doch cool, wenn du deinen Spaß hast."
    
    - „Ja, aber dass du es gleich so mitbekommst... Ich meine... Es ist ja was anderes, etwas zu wissen und es mit eigenen Augen zu sehen. Und außerdem weißt du's ja erst seit vorgestern."
    
    - „Och, mach' dir wegen mir keine Sorgen, damit hab' ich echt kein Problem. Und weißte, es ist schön anzusehen, wie du dich in den letzten Jahren entwickelt hast. Früher, als wir uns kennengelernt haben, warst du so verklemmt, dass du nie mit jemandem in 'nem Club so rumgemacht hättest. Auch nicht mit 'ner Frau."
    
    - „Ey!", meinte ich, während ich Jannis gespielt entsetzt anschaute.
    
    - „Hopp! Komm' schon! Hab' ich Recht oder hab' ich Recht?"
    
    - „Jaaa ok, aber musst du mich dran erinnern?", meinte ich im Lachen.
    
    - „Oh ja, das wirst du dir noch lange anhören müssen"
    
    - „Da freu' ich mich aber! Was würd' ich nur ohne dich machen?"
    
    - „Willst du das wirklich wissen?"
    
    - „Nee, lass' mal!"
    
    Den Nachmittag verbrachten wir damit, Sightseeing zu machen. Wir schlenderten durch die Gassen und Treppen des alten Stadtteils Alfama, gingen von einem Aussichtspunkt (den sogenannten „Miradouro") zum nächsten und machten dort eine Pause -- zum einen um die Aussicht zu genießen, zum anderen um uns von der Anstrengung zu erholen. Ok, ...
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