Mein Weg - Silberhochzeit 3
Datum: 07.04.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... nachzudenken, welche Bedeutung dieser Traum wohl gehabt haben mochte.
Irgendwann wurde das Gefühl der Trauer in mir furchtbar groß, und die Kälte in mir ließ mich zittern. Ich holte die Whiskyflasche aus dem Barfach und nahm einen kräftigen Schluck, es brannte höllisch in meiner Kehle, in meinem Magen breitete sich allerdings eine wohlige Wärme aus. Also trank ich noch mehr und nahm immer wieder einen kleinen Schluck aus der Flasche, der Alkohol schien auch das schmerzhafte Gefühl zu vertreiben.
Als Christian mich mit der Flasche in der Hand vorfand, ist er ausgerastet. Er schlug sie mir aus der Hand, sie krachte mit einem Knall gegen die Wand und zerbrach.
Er schrie mich wütend an: "Das wirst du nicht tun!!! Auf keinen Fall wirst du das tun, hast du mich verstanden?"
Ich hatte ihn nie zuvor so erlebt und hielt mir verängstigt die Hände schützend vor das Gesicht, als er seine Hand erhob.
Er war entsetzt über meine Reaktion. "Hey ... Liebling ... du darfst niemals Angst vor mir haben, ich bin nicht wie mein Vater, glaube mir. Ich wollte dich nur an mich ziehen, mein Engel", sagte er sanft und beruhigend.
Wie sein Vater? Was sollte das denn heißen? Er hatte mir nie etwas über seinen Vater erzählt, außer dass er zum Alkoholiker wurde. Ich hatte ihn allerdings auch nie nach seinen Vater gefragt. Er hatte mit ihm abgeschlossen und das akzeptierte ich.
"Was soll das heißen Christian?", wollte ich wissen.
Er schüttelte den Kopf, wahrscheinlich war ihm das ...
... Gesagte unabsichtlich herausgerutscht.
"Ich werde es dir erzählen, aber nicht jetzt. Komm wieder ins Bett mein Engel, du fühlst dich schon halb erfroren an", bemerkte er fürsorglich.
"Ich kann nicht, ich muss erst noch über etwas nachdenken, geh nur zu Bett", forderte ich in auf.
" Nein, ich werde dich bestimmt nicht allein hier sitzen lassen", er breitete eine Decke aus und wickelte mich darin ein, als ich mich aufs Sofa setzte.
"Du denkst nach und ich beseitige derweil die Schweinerei, die ich verursacht habe", zum ersten Mal seit vier Tagen konnte ich lächeln und die grenzenlose Liebe zu ihm in meinem Herzen spüren, vielleicht lag es am Alkoholgehalt in meinem Blut, ich weiß es nicht. Nur für die Bedeutung meines Traumes fand ich keine Erklärung, doch ich spürte tief in mir die Gewissheit dass ich mit Mama Maria auch meinen Vater loslassen musste.
Christian setze sich zu mir und zog mich an sich. "Sage mir, worüber du nachdenkst, mein Engel, vielleicht kann ich dir ja helfen", bat er mich leise.
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Ich habe nur von meinem Vater geträumt, wie so oft schon, dieses Mal war es aber anders und ich sah mich am Ende mit einem Brief in der Hand auf der Treppe unseres Hauses sitzen. Ich kann mich nicht daran erinnern, was darin geschrieben stand, aber das ist auch egal. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Vater nicht mehr lebt und ich müsse ihn morgen zusammen mit Mama Maria verabschieden", teilte ich ihm mit.
Christian schniefte ...