Mein Weg - Silberhochzeit 3
Datum: 07.04.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... als irgendjemandem etwas zu verraten. Lass es zu, Lena, bitte! Nur diese eine Nacht, sonst verbrenne ich an meiner Sehnsucht nach dir. Danach können wir damit fortfahren uns dem zu widersetzen was uns verbindet und ganz langsam dabei zugrunde gehen, wenn du es so willst. Nur eine kleine Pause Lena, bitte!"
Ich wusste, dass ich einen großen Fehler machte, als ich seinen Kuss zuließ, aber ich hatte einfach nicht die Kraft ihm zu widerstehen. So lag ich bald darauf schon fast nackt in seinen Armen, nur mein Höschen war ihm noch nicht zum Opfer gefallen. Nach einem langen, alles verzehrenden Kuss sprang er auf um die restliche Kleidung loszuwerden. Da setzte ganz kurz noch einmal mein Verstand ein.
" Wir können das nicht tun, Enrico, nicht hier, direkt neben ihm", keuchte ich und er zog mich aus dem Bett, trug mich in den Wohnbereich, gab der Tür einen Tritt und setzte mich ab, um mich gleich darauf gegen das riesige Panoramfenster zu drängen. Die Jalousie war herabgelassen, registrierte ich noch, doch dann gab ich meinem Verlangen nach und bald darauf lag ich unter Enrico auf dem weichen Teppich, an derselben Stelle wo einst der Wahnsinn begann. Zärtlichkeit spielte keine große Rolle in jener Nacht, viel zu lange hatten wir uns nacheinander verzehrt und wir gaben einander das, was wir brauchten um Erlösung zu finden ... mehrmals ... bis wir erschöpft einschliefen.
Enrico erwachte zuerst. Sein sanftes Streicheln weckte mich.
" Danke", flüsterte er an meinem Ohr, " ...
... ich verspreche dir, dass ich dich nicht bedrängen werde, bis du bereit bist deine Gefühle zu akzeptieren. Wenn es nötig sein sollte, werde ich ein ganzes Leben lang auf dich warten."
"Du bist ja verrückt", sagte ich, " Du könntest an jedem Finger zehn Frauen haben, warte nicht auf mich Enrico, es gibt genügend andere Frauen, da wird bestimmt eine für dich dabei sein."
"Schon möglich", meinte er, " aber ich will dich und keine andere, selbst wenn du niemals ganz zu mir gehören wirst, damit kann ich leben, aber nicht ohne dich."
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Anderthalb Jahre war das her, dachte ich noch, dann wurde mir plötzlich übel und ich rannte ins Bad um mich zu übergeben.
Die nächsten zwei Tage waren besonders schlimm, die Trauer um Mama Maria und Enricos Verrat setzten mir mehr zu als ich ertragen konnte.
Alessandro kam jeden Tag vorbei um nach mir zu sehen und mich liebevoll zum reden zu bewegen, aber ich hörte ihm nicht zu und blieb stumm. Wie ein Geist wandelte ich ziellos durch das Haus. Christian kümmerte sich um die Kinder und ließ mich glücklicherweise weitestgehend in Ruhe.
Am Abend vor der Beisetzung bat auch er mich, nicht an der Trauerfeier teilzunehmen. Ich reagierte sehr ungehalten darauf.
In der folgenden Nacht träumte ich von meinem Vater. Ich sah mich am Ende mit diesem Brief auf der Treppe vor unserem Haus sitzen und wachte verstört auf.
Leise schlich ich mich aus dem Bett und setzte mich ins Wohnzimmer um darüber ...