Mein Weg - Silberhochzeit 3
Datum: 07.04.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... mich doch nicht vor all den Leuten küssen und überhaupt, was sollen sie sich denken, wenn ich mit dir und nicht mit Christian auftauche. Und was sagt Alicia dazu?", sprudelte es aus mir heraus.
"Du machst dir wie immer viel zu viele Gedanken, mein Schatz. Vertraue mir einfach und du wirst sehen, dass wir alle den Tag gut überstehen werden", beruhigte er mich, Alicia streichelte meinen Arm.
"Aber...", Alessandro küsste mich einfach um mir das Wort abzuschneiden. Ich ließ es zu und ging darauf ein, denn seitdem er vor anderthalb Jahren Deutschland verließ um in Italien zu leben, verlangte er jedesmal, wenn er nach einem Besuch den Heimweg antrat einen " richtigen" Kuss von mir. Er meinte stets "es ist doch nur ein Kuss, Lena" und ich gab ihm wonach er verlangte.
"Siehst du, das klappt wunderbar mit uns beiden", meinte er lächelnd als er mich wieder freigab und ich fühlte mich schon ein wenig ruhiger.
"Bist du bereit?", fragte er. Wieder nickte ich, obwohl ich plötzlich erneut ein flaues Gefühl im Magen hatte, vielleicht hätte ich was essen sollen, allerdings brachte ich morgens selten etwas herunter.
Alicia drückte mir einen Kuss auf die Wange und dann machten wir uns auf den Weg zum Hotel, wo die anderen auf uns warteten. Christian nahm mich kurz bevor wir unser Ziel erreichten in seine Arme und ließ sich bestätigen, dass alles in Ordnung sei. Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und sagte: "Alles wird gut, mein Engel."
Dann ging es sehr schnell. Enrico ...
... saß mit Mario schon in Giovannis Auto und sie fuhren gleich los, als Christian zugestiegen war. Ebenso setzte sich der Wagen mit Papa Fernando und Dr. Müller an Bord in Bewegung. Die Kinder stiegen mit Isabella und Alicia in Katrins Auto und Claudia stieg bei Lisa und Marina ein. Jan hielt mir die Tür von Marks Auto auf, ich schlüpfte hinein, Alessandro setzte sich neben mich und Jan nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
Niemand sprach ein Wort, nicht einmal zur Begrüßung, jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach konzentrierte sich darauf seine Emotionen im Griff zu halten.
Genauso zügig wie vor dem Hotel ging es bei unserer Ankunft auf dem Parkplatz des Friedhofs zu. Unsere Freunde standen bereits vollzählig dort und erwarteten uns.
Mit zittrigen Beinen ließ ich mich von Alessandro führen, er hatte seinen Arm um meine Taille gelegt, Mark hielt mich bei der rechten Hand und Jan lief direkt hinter mir. Ich wagte es nicht irgendjemanden anzusehen, das hätte die von mir erzwungene Fassung zunichte gemacht. Wir verschwanden ebenso wie die anderen inmitten der großen Schar unserer Freunde. Schnell erreichten wir die Kapelle und traten ein.
Nicht alle fanden Platz, so warteten einige unserer Freunde direkt vor der Tür um sich uns nach der Zeremonie sogleich wieder anschließen zu können. Ich achtete gar nicht mehr auf das, was geredet wurde und was um mich herum geschah, sondern zog mich in mich selbst zurück, das hatte mir früher schon so manchen Schmerz erspart und ...