Mein Weg - Silberhochzeit 3
Datum: 07.04.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... die Hölle durchquert haben und wie musste Enrico sich bei dem Gedanken daran fühlen, dass seine Frau auf Frauen steht?
Alessandro seufzte und wischte sich mit einer Hand sein Gesicht bevor er weitersprach.
" Lena, ich will dich nicht zu irgendeiner Entscheidung drängen. Natürlich möchte ich, dass mein Bruder wieder glücklich sein kann. Er weiß nicht dass ich mit dir rede , ich werde es ihm später beichten, wie auch immer deine Entscheidung ausfallen mag. Ich würde dich allerdings ebenso gerne wieder glücklich sehen, deshalb muss ich dir das jetzt sagen, bevor es zu spät ist und es tut mir sehr leid:
Wenn du nicht zu Enrico gehst um ihn davon zu überzeugen dass du ihn liebst, wird er Deutschland verlassen, es ist ihm sogar egal, dass er Marina hier zurücklassen muss. Er will, dass ich das Hotel hier weiterführe und er übernimmt das Hotel in Italien, was an sich kein Problem wäre, Alicia wäre bereit mitzukommen und Isabella ist jung genug um sich schnell hier einzuleben. Nur würde ich Enrico in seiner derzeitigen Verfassung nicht allein lassen und deshalb werden wir das Hotel hier, entweder eine Zeitlang, oder auch für immer schließen. Unser Vater wäre sowieso mit uns nach Italien gefahren um seine Trauer zu verarbeiten. Er weiß nichts von dem ganzen Drama, welches sich hier abspielt.
Deshalb frage ich dich, Lena, ob du zu Enrico gehen möchtest, oder ob du ihn womöglich niemals wiedersehen willst? Er wird nicht auf dich zukommen, das weiß ich, er wird abreisen ...
... ohne sich zu verabschieden, denn wenn er das täte, würde es ihn endgültig zerreißen.
Es ist deine Entscheidung, Lena. Und ich versichere dir, wenn du zu ihm gehst wird er dich nicht wegschicken oder zurückweisen, er liebt dich, Lena und mit Sicherheit wird er es dir auch sagen, sobald er weiß, wie du für ihn empfindest.
Mehr habe ich nicht zu sagen, ich denke es war auch mehr als genug, was dir heute zugemutet wurde. Überlege in aller Ruhe was du möchtest und dann komme herauf oder nicht, je nachdem. Ich werde jedenfalls jetzt zu ihm gehen, um Giovanni und Mario abzulösen.
Weine nicht, Schatz, noch ist es nicht zu spät. Beruhige dich und überlege was du möchtest. Deine Entscheidung kann dir niemand abnehmen und jeder muss sie am Ende akzeptieren, wie auch immer sie ausfallen mag."
Tröstend zog Alessandro mich in seine Arme, doch das machte es nur schlimmer und ich schluchzte noch heftiger als zuvor. Ich zitterte so sehr, dass sogar meine Zähne klapperten.
Ich wusste nur zu genau, was ich zu tun hatte. Doch konnte ich mich nicht beruhigen.
Auch Christian bemühte sich nach Kräften mir Wärme zu geben, denn mir war, als wäre mein Innerstes zu Eis erstarrt.
Vorsichtig löste sich Alessandro nach einer Weile aus meiner Umklammerung.
" Ich werde jetzt Giovanni und Mario wegschicken, dann kannst du zu Enrico, das ist es doch, was du möchtest, oder irre ich mich, Lena?"
Ich schüttelte, immer noch leise schluchzend, meinen Kopf.
Erleichtert atmete Alessandro ...