2x2 am Loch Ness
Datum: 30.04.2025,
Kategorien:
Betagt,
... flott fließenden Fluss und auf der anderen Seite ins ehemalige Kirchenschiff gestattete. Wir hatten bei der Reservierung erwähnt, dass sich unter uns ein Geburtstagskind befinden würde und so war unser Tisch bereits besonders geschmückt worden. Service und Menüfolge waren hervorragend, das Restaurant legte Wert darauf, seine Rohmaterialien vorzugsweise von nachhaltig wirtschaftenden Landwirten und Fischern der Umgebung einzukaufen.
Gwen nutzte die Wartezeit zwischen dem Begrüßungschampagner und der Vorspeise, unser gemeinsames Geschenk in Form eines besonderen Briefumschlages zu präsentieren.
„Oh, wie wunderbar", freute sich Rose als sie dem Umschlag geöffnet und den Gutschein entnommen und gelesen hatte. „So etwas Schönes habe ich mir schon lange gewünscht. Dann kann ich auch in Yorkshire bei besonderen Anlässen zeigen, dass ich ein schottisches Halbblut bin." Sie schaute Gwen an. „Hast Du direkt schon einen Termin zur Aufnahme meiner Maße gemacht?"
„Morgen früh um zehn Uhr. So können wir in Ruhe gemeinsam frühstücken. Unsere Freunde hier nehmen erst den Nachmittagszug nach Glasgow, insofern haben wir fast noch den ganzen Tag für uns vier."
Michael und ich waren in der Tat auf die Ausführung unseres Geschenkes gespannt. In Inverness gab es eine bekannte Maßschneiderin, die zauberhafte Abendkleider nach historischen schottischen Vorbildern schneiderte und hierzu vorzugsweise Tartanstoffe aus der örtlichen Tartanweberei nach Clan-Zugehörigkeit verarbeitete.
„Ich ...
... gehöre mütterlicherseits zum Macdonald-Clan", erläuterte Rose. „Davon gibt es eine Vielzahl von Untergruppierungen, die jede ihren eigenen Tartan besitzen. Meine Familie gehört zu den ‚Macdonald of Sleat', das ist der südliche Teil der Isle of Skye. Meine Mutter ist in der Tat noch auf Skye zur Welt gekommen." Sie rechnete nach. „Sie wäre jetzt fünfundachtzig Jahre alt, ist direkt vor dem zweiten Weltkrieg geboren. Da müssen die inneren und äußeren Hebriden noch eine total andere Welt gewesen sein."
Gwen griff zu ihrem Champagnerglas und sprach einen Geburtstags-toast auf ihre Freundin aus. Dann beugte sie sich vor und sprach leise weiter. „Und wenn wir nachher zurück in unserem Apartmenthaus sind, gibt es noch ein zweites Geschenk von uns Dreien, von dem ich weiß, dass Du es mögen wirst." Unsere Gläser klangen noch einmal hell und jeder am Tisch hatte ein hintergründig wissendes Grinsen auf seinen Lippen.
Das Drei-Gänge-Menü mit abschließendem Kaffee zur Wiederbelebung der weinseligen Geister war großartig und erstreckte sich über mehr als zwei Stunden. Durch den frühen Beginn unseres gemeinsamen Abendessens wanderten wir im bereits abendlich dunklen, aber trotzdem noch erstaunlich warmen Inverness zurück zu unserem Art House. Gwen hatte aufgrund unseres Durstes am Nachmittag noch einmal zwei Champagnerflaschen auf den Zimmern kaltstellen lassen. Der Wunsch war vorbildlich erfüllt worden.
Wir versammelten uns gemeinsam in dem Apartment von Michael und Rose, welches ...