1. Die Ecken des Kreises (Autor 6)


    Datum: 26.05.2025, Kategorien: 1 auf 1,

    ... antwortete Jens, "lass dich nicht einlullen, denke an dich, an deine Hochzeit, an deinen Liebsten, sonst geht es dir wie Marlene. Marlene hat mich sicher geliebt, doch Maria hat es geschafft sie in eine bestimmte Richtung zu lenken." "Keine Sorge", grinste Silke, "ich stehe nicht auf Frauen." "Das tat Marlene auch nicht", brummte Jens, "hat sich aber schnell geändert." "Und", wechselte Silke das Thema, "gehen wir auf das Fest und soll ich die Einladung zur Shoppingtour annehmen? Maria hat mir übrigens gesagt, dass sie alles bezahlt." "Sie hat auch Geld wie Heu", raunte Jens, "meinetwegen nimm die Einladung an." "Aber es ist unser letzter gemeinsamer Tag", warf Silke ein. "Das stimmt", nickte Jens, "soll aber kein Hindernis sein. Wenn du willst fahr mit, ich bin schon groß und kann mir sicher die Zeit vertreiben. Nochmals, pass auf Maria auf." "Vergiss nicht", es schien als nervten die Warnungen Jens Silke, "ich bin auch schon ein großes Mädchen und Psychologin und auf mich wartet ein Mann, den ich heiraten will. Leicht bin ich also nicht zu manipulieren."
    
    "Wie sieht es eigentlich mit Marlene aus?", abermals wechselte Silke das Thema. Jens konnte nicht verhindern, dass er scharf ausatmete. "Sie ist doch nicht so, wie ich sie gestern gesehen habe", begann er langsam, "sie hat sich zwar verändert aber nicht so sehr wie vermutet. Ich hatte heute den Eindruck, dass einiges von ihrem alten Ich wieder hervorkommt. "Hat sie zugesehen als wir?", bohrte Silke weiter. "Ja hat sie", ...
    ... nickte Jens, "wir sahen uns dabei sogar in die Augen." "Und", fragte Silke weiter, "wie hat sie reagiert?" "Zuerst sah ich Entsetzen", raunte Jens, "dann änderte es sich, sah irgendwie aus, als würde sie resignieren und schließlich sah sie weg." "Glaubst du, sie will dich zurück?", drängte Silke weiter, "und vor allem, willst du sie wieder zurück?" "Ob sie mich wieder haben will kann ich nicht sagen", Jens versuchte Silke anzulächeln, "damit ich mich abermals in sie verliebe, da müsste allerdings mehr kommen von ihrer Seite als nur ein paar Blicke oder eine Rückenmassage." "Was denn?", fragte Silke. "Keine Ahnung", lachte Jens auf und es war kein fröhliches Auflachen, "dass ist jetzt wirklich nicht mein Problem. Was hältst du davon, dass wir uns für das Essen fertig machen, ich habe ziemlichen Kohldampf."
    
    Während des Dinners versuchte Jens wieder den Verliebten zu spielen, was ihm kaum gelang, zu sehr geisterte ihm noch die Frage Silkes, was er sich erwarten würde, im Kopf herum. Er ging verschiedene Szenarien durch, doch keine traf wirklich seinen Nerv. Schlussendlich ließ er es, er wollte nicht auch noch Silke, die wahrlich versuchte ihn aufzuheitern, mit seiner nachdenklichen Stimmung langweilen. "Jens, Jens, hörst du mir überhaupt zu?", erfolgte im gleichen Moment, in dem er beschloss seine Grübeleien sein zu lassen, die Frage Silkes. "Es tut mir leid", entschuldigte sich Jens, wusste dabei, wie kläglich es klang. "Du bist schon die ganze Zeit abwesend", erfolgte die ...
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