1. Die Ecken des Kreises (Autor 6)


    Datum: 26.05.2025, Kategorien: 1 auf 1,

    ... Marlene lächelte verlegen, "darf ich mir Jens für ein paar Minuten ausleihen." "Äh, klar", Silke wirkte etwas überrumpelt. "Kommst du bitte Jens", bat Marlene Jens, hoffte einerseits, dass er kam und flehte innerlich doch darum, dass ihr dieser Moment erspart bleiben würde. "Natürlich", nickte Jens, "gehen wir doch auf die Terrasse."
    
    Gemeinsam gingen sie bis zur Brüstung, wo sie beide starr nach vor blickten. "Ich musste dich noch einmal sprechen Jens", begann Marlene, umklammerte dabei verkrampft die Brüstung, "bevor ich nicht mehr die Gelegenheit dazu habe. Ich weiß, ich habe alles vermasselt, glaubte so zu werden wie Maria wäre mein Lebensziel und habe dabei deine Liebe mit Füßen getreten. Du hast aber das Recht alles zu erfahren. Zunächst die Zweisamkeit war nur ein Vorwand dir gegenüber, in Wirklichkeit wollte ich in Marias Welt eintauchen, ein Teil davon werden, dabei ein neues Leben beginnen. Um mein altes Leben zu vergessen, um dich zu vergessen, bin ich zur absoluten Schlampe geworden, habe Hoffnungen erzeugt und diese dann bewusst zerstört, wurde zur Sexsklavin Marias. Ich habe mich auch als Nutte registrieren lassen, ja, habe meinen Körper verkauft. Die Blondierung, das Tattoo, all das waren Zeichen für mein neues Leben, einem Leben ohne Einschränkungen. Weißt du, was es mir gebracht hat? Leere, entsetzliche Leere und als mir bewusstwurde, was diese Leere füllen kann, war es zu spät."
    
    Als ich dich hier wiedersah, sah, wie glücklich du mit Silke warst, da ...
    ... wollte ich dich verführen, dachte, ich könnte es bei dir ebenso machen, wie bei meiner sonstigen Jagdbeute. Es tut mir leid, ich bin eben eine Idiotin. Besonders gestern wurde mir klar, was ich dir angetan habe, wie Maria Silke eincremte oder du mit Silke im Becken. Was ich sagen will ist, ich liebe dich bis zur Schmerzgrenze, habe aber deine Liebe nicht verdient. Ich will, dass du glücklich bist und mit Silke bist du glücklich, wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch. Lebe wohl mein Herz, mein Leben, mein Alles." Jetzt erst sahen sich Marlene und Jens an, Marlene schien nach Jens Händen greifen zu wollen, ließ diese jedoch auf halbem Weg verharren. Jens bemerkte, wie Marlenes Lippen zitterten, sich dieses Zittern auf ihren ganzen Körper ausweitete. Er wollte etwas sagen, etwas tun, doch auch er konnte nicht. Tatenlos und stumm nahm Jens den letzten Blick von Marlene zur Kenntnis bevor sich diese umdrehte, zuerst ging, dann lief.
    
    Wie in Trance nahm er zur Kenntnis, dass sich Silke näherte. "Was ist geschehen?", fragte sie sanft, ergriff dabei Jens Hände. "Sie hat mir alles erzählt", beinahe stammelte Jens, "sie war so offen, so ehrlich, wie ich es mir immer ersehnt habe. Sie hat gesagt, dass sie mich liebt, sie mich nicht verdient und ich soll mit dir glücklich werden, dann ist sie auch glücklich." "Was fühlst du?", Silkes Worte waren nur ein Hauch. "Ich liebe sie wieder", raunte Jens zurück, "aber ich habe Angst, dass ich wieder enttäuscht werde, dass ich wieder aus dem ...
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