Die Karawane
Datum: 09.06.2025,
Kategorien:
Schwule
Die Karawane (1)
frei erzählt nach Wilhelm Hauff
Sand nur Sand, der golden glitzernd in der Sonne lag. Wirbelnde Sandteufel verfolgen der Karawane wiegendem Gang und leise klingeln die Glöckchen an der Kamele buntem Behang. Heiße Winde wehten über die weite Ebene. Die tanzenden Strahlen der Sonne malten Wellen in die Dünen, die ihre Flanken dem blauen Himmel entgegenstreckten. Wirbelnde Staubwolken zogen über die Karawane und wenn die staubigen Winde die Wolken teilten, blitzten ziselierte Waffen auf und die weißen flatternden Gewänder eines Reiters blendeten die Augen der Reisenden. Seitwärts der Karawanene schälte sich ein stolzer berittener Rappe aus der Staubwolke. Was für ein Ross, was für ein Reiter. Eine mit filigranen Mustern gewebte Decke lag über den Rücken des Pferdes Ein kostbares Pferdegeschirr, gefertigt aus leuchtend rot gegerbtem Leder, vervollständigte das Bild eines prächtig geschmücktem Pferdes. Sein Kopf krönte ein Busch aus edlen Federn.
Der Reiter, eine stattliche Erscheinung in kostbare Gewänder gekleidet verriet dadurch seine edle Herkunft, die niemand anzweifelte. Ungewöhnlich, ein einsamer Reiter in der Wüste, der sich der Spitze der Wüste der Karawane näherte. Den Turban tief ins Gesicht gedrückt, stieg er von seinem Ross, argwöhnisch von den Wächtern der Karawane und misstrauisch beäugt, die einen Überfall befürchteten. Während die schönen dunklen Augen unter dem Turban hervorblitzen, zeigte er seine leeren Handflächen, die zum ...
... Ausdruck brachten, mit freundlichen Absichten gekommen zu sein.
Die Wächter hatten bereits ihre Säbel gezogen, als der Reiter sein Gesicht freimachte. Es verschlug mir als Leiter der Karawane die Sprache, in ein solches Antlitz zu schauen. Ein gestutzter schwarzer Vollbart umrahmte ein schmales Gesicht. Eine schmale, leicht gebogene Nase gab diesem Gesicht einen verwegenen Ausdruck und seine schmalen, aber fein geschwungenen Lippen, verliehen seinem Mund ein verheißungsvolles Versprechen.
Warum so fragte er, steht ihr bis an die Zähne bewaffnet vor mir. Was ängstigt ihr euch vor einem einzigen Reiter, warf er ihnen leicht spöttisch vor. Immer mehr nahm mich seine Art und Ausdrucksweise gefangen. Diese wunderschönen Augen und sein angedeutetes Lächeln zeigten eine Reihe leuchtend weißer Zähne, die seine männliche Schönheit nur noch unterstrichen. Er fragte nach dem Besitzer der Karawane. Ich trat vor ihn hin und gab mich als Leiter und Führer dieser Karawane zu erkennen. „Mein Name ist Omar mein Herr“, um ihn wissen zu lassen, mit wem er es zu tun hat. „Es gibt keinen Besitzer dieser Karawane“, klärte ich ihn auf. „Sie gehört den Kaufleuten Tarek, Selim, Mustafa und Resul, die ebenfalls mit auf diese beschwerliche Reise gingen.. Wir sind auf dem Weg nach Bagdad um Waren zu kaufen und die Mitgeführten zu verkaufen.
Die Wachen hatten bereits verschämt ihre Waffen eingesteckt und riefen nach den Kaufleiten . Mittlerweile waren die vier Kaufleute auch eingetroffen, die sich ...