Polyamorie 03 - Kapitel 06
Datum: 13.06.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Minute zu Minute wurde sie hübscher. Yasi brauchte keinen roten Lippenstift, um erotisch auf mich zu wirken. Ihr gesamtes Make-up war in einem warmen Braunton gehalten. Im Gegensatz zu den meisten Frauen, die ich kannte, versuchte sie damit nicht ihre Makel zu kaschieren, sondern nutzte es, um ihre natürliche Schönheit zu unterstreichen. Zum Schluss ein kleiner Spritzer Parfum und sie war perfekt.
Nach einem schnellen Frühstück fuhren wir hinunter in die Lobby. Wir orderten ein Taxi, das uns zum Heiratsbüro brachte.
Dort angekommen lief diesmal alles nach Plan. Wie erhielten unsere Heiratserlaubnis und dürften nach 24 Stunden heiraten. Auf der Straße vor dem Office zog mich Yasi an der Hand zurück. Sie sah strahlend zu mir auf. „Ja, ich will deine Frau werden!" Dann gab sie mir einen langen innigen Kuss. „Gelungene Generalprobe. Nun musst du das übermorgen nochmal so perfekt wiederholen, dann sind wir offiziell verheiratet."
„Ich bin überglücklich. Ich freue mich so sehr darauf", strahlte sie weiter und umarmte mich.
„Hast du eigentlich in letzter Zeit wieder den Traum gehabt?"
„Nicht, seit du mir den Heiratsantrag gemacht hast. Warum fragst du?"
„Ich wollte nur wissen, ob es auch die Wirkung hat, die wir uns davon versprochen haben. Als Bonus bekomme ich meine Traumfrau. Ich bin froh, dass ich auf Lena gehört habe und mich getraut habe dich zu fragen."
Sie löste die Umarmung. „Lena hat das vorgeschlagen?", fragte sie nach.
„Ja, ich dachte, du ...
... wusstest das. Stimmt damit etwas nicht?", wollte ich wissen.
„Nein, nichts ... Oder vielmehr, doch ...", stammelte sie nervös.
„Nun sag schon, was ist los?"
„Lena hatte mir vor einiger Zeit mal gesagt, dass sie dich heiraten würde, wenn du zu haben wärst. Damals warst du mit Sonja verheiratet und wir alberten so herum. Wer, wen heiraten würde. Nur solche Mädchenfantasien. Traummann und so weiter, verstehst du, was ich meine?", gestand sie. „Ich kannte dich damals nicht und wusste nicht was, sie an einem älteren Mann fand, gerade nachdem ich die Erfahrung mit meinem Onkel gemacht hatte. Als ich dich dann traf, dachte ich zunächst nicht daran, dass du es warst, den Lena meinte, ... das heißt, ich wusste es eigentlich schon, aber in dem Moment dachte ich einfach nicht daran. Ich hatte mich spontan in dich verliebt. Ich-"
Ich küsste sie. Ich verstand genau, was sie meinte. Es brauchte keine weiteren Worte. Wir mussten ein seltsames Bild abgeben. In Winterjacken, bei eisiger Kälte mitten auf dem Bürgersteig, vor einem Heiratsbüro in New York, küssten wir uns und vergaßen die Welt um uns herum.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, wie wir so dastanden. Als wir uns voneinander lösten, sagte ich: „Ich weiß, mir ging es auch so. Ich war wie vom Blitz getroffen."
„Hat dich der Blitz auch bei Marie getroffen?", fragte sie wie nebensächlich, als wir die Straße entlang gingen und nach einem Taxi Ausschau hielten.
„Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Marie habe ich zum ersten Mal ...