1. Die Augen der Medusa


    Datum: 17.06.2025, Kategorien: Sonstige,

    ... Luft, doch ich bemerkte es nicht. Meine Aufregung war zu groß um Notiz davon zu nehmen. Es dauerte keine Minute, als ich das abgesprochene Signal von Sofia hörte.
    
    "Schau her, wenn du es wagst!"
    
    Es würde nichts bringen meine Augen langsam zu öffnen, wenn sie vor mir war und mich anstarrte, wäre es auch zu spät.
    
    Mit rasendem Herzschlag schlug ich die Lider auf und starrte in das diffuse Licht der Nacht, erhellt vom Mond, der inzwischen höher am Himmel stand.
    
    Ich musste schlucken, als ich Sofia sah, konnte es nicht glauben.
    
    Kopf und Schulter waren normal, auch der Brustkorb und der Bauch zeigten keine Veränderungen, hatten jedoch eine gräuliche Farbe, ähnlich wie stumpfes Silber oder Platin. Ab dem Bauchnabel ging es in die dunkle Verfärbung über, die ich kannte, an mir gesehen hatte. Ihr weiblicher Körper endete dort, wurde schlangenartig, schlängelte sich mehrere Meter zu einer Rolle zusammen, sah aus wie eine Lakritzschnecke, wenn auch der Vergleich hinkte. Das Ende lief in eine dünne Spitze aus, die aufrecht stand und sich hin und her bewegte. Dabei fiel mir der Besuch von Eleni ein. Diese Spitze konnte das gewesen sein, die unter meine Decke gekrochen war.
    
    Dieses Gebilde hatte sich vorher um mich gewickelt, war zugleich für ihre Art der Fortbewegung zuständig. Daher rührte sicher das seltsame Geräusch, wenn sie sich von einem Ort zum anderen begab.
    
    "Nun? Überrascht?", hörte ich Sofia fragen und schluckte den Kloß herunter, der sich in meinem Hals ...
    ... gebildet hatte.
    
    "Ein wenig!"
    
    "Das hört sich nicht erstaunt an!", kommentierte Sofia meine wenigen Worte.
    
    "Wer Ara gesehen hat, den kann nicht mehr viel aus der Fassung bringen!", meinte ich und sah Sofia dabei an, konnte jedoch in der Dunkelheit wenige Details erkennen, so sehr ich mich auch anstrengte.
    
    Sofia lachte laut, wobei man ihre weißen Zähne aufblinken sehen konnte. "Da hast du recht, wer sie kennt, den kann nichts mehr so schnell umhauen. Dagegen bin ich fast normal!"
    
    Meine Anspannung wich schneller als gedacht, daher konnte ich übers ganze Gesicht schmunzeln.
    
    Kapitel 16
    
    "Schließe bitte deine Augen!", sagte Sofia zu mir und ich tat es, wollte keine unliebsame Überraschung erleben.
    
    "Hab ich!", antwortete ich mit fester Stimme und hörte das raschelnde Geräusch, was auf mich zukam.
    
    "Kannst sie wieder öffnen, kannst mich studieren. Das möchtest du doch sicher gerne!", war die nächste Aufforderung, der ich sofort, und ohne bedenken nachkam. Ich war überrascht, als ich vor mich blicke und Sofia keinen Meter vor mir sah. Sie hatte sich hoch aufgerichtet daher starrte ich ihr direkt auf den Bauch.
    
    "Gib mit bitte dein Tuch, ist besser, wenn ich mir die Augen verbinde, dann kommt es zu keinen unliebsamen Überraschungen!"
    
    Wortlos legte ich ihr das Tuch in die Hand, die sie mir entgegenstreckte. Sie nahm es, band es sich selber um den Kopf, war wenige Sekunden später damit fertig. "Und wenn ich jetzt trotzdem flüchte!", frage ich ein letztes Mal, ...
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