Miranda 01 - Der Hinflug
Datum: 26.07.2025,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... arbeite». Das wird von allen Primanern so interpretiert: Eine Störung ist nur in einem Notfall zu verantworten.
Das änderte ich nun auf «frei». Nun wurde ich wieder für alle erreichbar. Auch wer lediglich etwas Small-Talk machen wollte, wurde nun sofort verbunden.
Da man im Interkom-System Gespräche voranmelden kann, muss man damit rechnen, dass sich nach so einer intensiven Arbeitsphase eine ganze Reihe von Verbindungswünschen angesammelt haben. Ich schaute mir also meine Anrufliste an und stellte erleichtert fest, dass nichts Dringendes dabei ist. Von den fünf Leuten, die gerne mit mir geplaudert hätten, wählte ich Athene aus, weil sich beim Gedanken an diese Frau bei mir Gefühle regten: Ich mag sie, ich finde sie sexy und als Person sowohl interessant als auch angenehm. Ich mag ihre Nähe, sowohl geistig als auch körperlich. Die Vorstellung, im selben Raum zu sein wie sie, ist mir sehr sympathisch. Das nennt man auf Prima Affinität. Meine Affinität zu Athene war deutlich grösser als zu anderen Personen. Auf der Erde würde man möglicherweise bereits von Liebe sprechen, aber dieser Begriff ist mit so vielen Nebenbedeutungen belastet, dass wir ihn hier mal nicht verwenden wollen.
Als die Verbindung zustande kam, fragte sie kurz und bündig, ob ich Zeit für sie hätte und ob sie mich besuchen könnte. Ich sagte natürlich sofort zu und änderte die zentrale Einstellung gleich wieder, diesmal auf «Bitte nicht stören -- privat». Diese Einstellung garantiert normalerweise, ...
... dass man nicht angerufen wird, es sei denn es brenne irgendwo wirklich. Die meisten Primaner schalten in diesem Fall sofort auf Speichervermittlung um -- sie senden eine Nachricht, die man später in aller Ruhe lesen, anhören oder anschauen kann.
Es gibt eine wichtige Ausnahme: Wer eine Einladung hat, muss sich durch die Anzeige «Bitte nicht stören -- privat» nicht aufhalten lassen. Als Athene vor meiner Wohnungstüre eintraf, wurde sie sofort durch den Türcomputer identifiziert und eingelassen. Sie sah dabei, dass ich meine Einstellung bereits auf «privat» geändert hatte. Sie erkannte sofort, was das bedeutete: Ich wollte jetzt mit ihr allein sein!
Athene trug die offizielle Uniform der Kernbesatzung. Ihre Rangabzeichen wiesen sie als Abteilungsleiterin aus. Auf der Erde entspricht das einem Hauptmann. Die enganliegende Uniform betonte ihre sexy Erscheinung. Eine echte Augenweide!
Ich trug lediglich ein T-Shirt, eine Haus-Hose und darunter eine Unterhose -- alles lockere, bequeme Kleider, ideal für das Home-Office. Der Anblick von Athene liess mein Blut in die Lendengegend schiessen. Man konnte meine Erregung sehen.
«Ah, da scheinen sich zwei zu freuen, mich zu sehen.» Mit diesen Worten umarmte sie mich, küsste mich stürmisch und drängte mich Richtung Schlafzimmer. Da bei mir immer alle Türen offen standen -- es handelte sich um Schiebetüren, die völlig in der Wand verschwanden -- konnte man vom Eingangsbereich die ganze Wohnung überblicken. Vor dem grossen Bett ...