1. Sonntags-Fick


    Datum: 20.06.2019, Kategorien: Romantisch

    ... "Genau. Ich vermute einmal, dass er am Montag nicht begeistert war."
    
    "Du hast ja keine Ahnung. Ich bin irgendwann ins Bett gegangen und er hat lustig weiter gewettert."
    
    Ich werde rot, weil ich gegenüber Herrn Müller so persönlich geworden bin.
    
    Wolfgang seufzt: "Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Uns laufen die Leute weg, vor allem die Guten. Die Kunden sind unzufrieden und auch die Lieferanten rufen mich an und wollen, dass ich was ändere."
    
    Ich schaue erstaunt auf: Die Zahlen, die ich bekomme, sind doch ok. Andererseits bekomme ich immer nur gute Zahlen. Es kann natürlich sein, dass sich keiner traut, schlechte Zahlen zu liefern. Max kann sehr jähzornig sein. Und der eine oder andere Abteilungsleiter hat nach einem Gespräch bei Max beim Rausgehen nach einem Karton gefragt, in dem er seine persönlichen Sachen mitnehmen konnte.
    
    Wolfgang deutet meinen Blick richtig: "Er bekommt das Klima und die schlechten Zahlen nicht mal mehr mit. Keiner spricht mit ihm und jeder meldet 'alles Grün', da er mit Kritik und Fehlern nicht umgehen kann."
    
    Wem sagst du das, hätte ich bald laut gesagt, kann mich aber gerade noch so zurückhalten.
    
    "Und was soll ich jetzt tun? Mich gegen Max stellen?"
    
    Wolfgang hebt die Hände: "Nein, bestimmt nicht. Ich habe Fred ... äh Herrn Müller trotz des Widerstandes von Max beauftragt. Wir wissen noch nicht, ob das funktioniert, aber ich möchte, dass ihr ein paar Termine für die nächsten Wochen heraussucht. Wenn Max diese nicht ...
    ... wahrnimmt, informierst du mich bitte."
    
    "Also soll ich mich doch gegen Max stellen. Ich komme da in einen Loyalitätskonflikt, und das weißt du."
    
    "Fred, kannst du uns mal kurz alleine lassen?"
    
    Herr Müller lächelt mich an und geht dann kurz nach draußen. Beatrice wird begeistert sein.
    
    "Melanie, du hörst mir jetzt einmal nur zu."
    
    Ich schaue ihn verwirrt an: "Ok?"
    
    "Ich weiß, dass ihr eure Ehe nur noch auf dem Papier führt. Ich bin nicht blind."
    
    Ich schaue ihn schockiert an: "Aber wir sind ..."
    
    "Ja, verheiratet, ja ihr wahrt eine Fassade, aber ich kenne das von Marlis und mir. Wir machen seit knapp 15 Jahren nur noch Show, aber besser als ihr beide."
    
    Mir laufen die Augen voll Wasser.
    
    "Schlägt er dich?"
    
    Ich schüttle den Kopf: "Nein. Und ich will mit dir über dieses Thema auch nicht reden."
    
    Er seufzt: "Max ist wie Marlis. Emotionslos, nur auf seinen persönlichen Vorteil bedacht. Es gibt Gründe, warum ich noch den Vorsitz habe. Ich habe die letzten Jahre zugesehen, aber langsam fährt er die Firma an die Wand.
    
    Fred ist ein alter Bekannter von mir. Ich kannte seine Eltern und ich halte ihn für einen sehr guten Coach. Ich möchte, dass du dafür sorgst, dass Max die Termine wahrnimmt. Wenn nicht, möchte ich das wissen. In diesem Fall werde ich Max die Firma wieder wegnehmen."
    
    Ich bin blass geworden. Hier wird gerade mal mit meiner Existenz gespielt. Und ich bin dabei der Spielball.
    
    "Wen er das rausbekommt ... der Ehevertrag ... ich kann nicht ...
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