1. Totem


    Datum: 23.06.2019, Kategorien: Fetisch

    ... Alles gut. Und jetzt schnell die flachen Treter zum Fahren gegen die hohen Pumps gewechselt. Ich halte kurz inne. Der Parkplatz füllt sich zusehends. Wenige Sekunden bis 6 Uhr, warnen mich die blinkenden Punkte der Uhr im Armaturenbrett. Es lässt mich ein letztes Mal tief durchatmen.
    
    »Los, Laila, leg ihn flach.«
    
    Ich schaue hinüber zum Kinoportal. Menschentrauben. Ich suche nach ihm. Die ersten Vorstellungen beginnen zu laufen und meine Beine. Ich schaue mich um, während ich auf den Eingang zu schreite. Autos halten in der Nähe. Leute steigen aus und gehen an mir vorbei auf den Eingang zu. Ich warte, drehe mich, schaue auf meine Uhr - kurz nach 18 Uhr - und suche in der dichter werdenden Menschenmenge nach einem großen süßen Traum. Ich lasse meinen Blick die Straße entlang schweifen und filtere den dichten Verkehr. Ein Taxi rauscht heran und hält in der Nähe. Ein Pärchen steigt aus, während ein SUV heran rollt. Ein großer, silbergrauer Hingucker. Mir zuckt Kathis Bemerkung durch den Kopf, als sie den Tankzettel in der Hand hielt. Ihre Bemerkung passt perfekt, und der Mann im schicken Anzug, der strahlend lächelnd auf mich zugeht, zu mir.
    
    Er nimmt meine Hände, macht einen Schritt zurück und schaut mich mit leuchtenden Augen an.
    
    »Laila - mein Gott - du siehst fantastisch aus.«
    
    Volltreffer. Bernd ist sichtlich begeistert und sieht in seinem Anzug nicht weniger beeindruckend aus und ich genieße es, dass einige Kinobesucher mir im Vorbeigehen Blicke ...
    ... zuwerfen.
    
    Für einen Moment scheint es Bernd tatsächlich an Worten zu fehlen. Er schaut mich lange und begeistert an.
    
    »Freut mich, dass ich dir gefalle.«
    
    »Du siehst ...
    
    bezaubernd
    
    aus, Laila.« So, wie er es sagt, glaube ich ihm. »Komm, ich hab einen Tisch bestellt, ich hoffe, du hast Hunger«, lacht er fröhlich und nimmt mich an die Hand.
    
    »Ja, habe ich, du scheinst ja wirklich an
    
    alles
    
    zu denken«, erwidere ich ambig, was ihn heiter auflachen lässt. »Gewöhne dich daran, ich halte meine Versprechen.«
    
    Er lässt mich einsteigen. Ich lege mir den Gurt an, während er auf den Fahrersitz rutscht. »Hab heute tatsächlich noch nicht viel gegessen, nur gefrühstückt«, sage ich halblaut und betrachte ihn fasziniert von der Seite. Bernd schaut mich schmunzelnd an, dreht sich zu mir und legt eine Hand mild an mein Gesicht. »Ging mir genauso, Laila, und ich bin jetzt hungrig wie ein Wolf«, flüstert er mir anregend zu und streichelt mir mit einer sanften Handbewegung über die Wange.
    
    »Dafür musst du heute Abend keine Kreide fressen«, erwidere ich kess und schaue ihn lässig an.
    
    Bernd lacht amüsiert auf. »Du bist umwerfend, in allem, wirklich, Laila.«
    
    Du wirst mich noch kennen lernen, Bernd, denke ich bei mir, während er den Wagen startet. Glaube ja nicht, ich bin ein leichtes Fressen für dich.
    
    »Wohin fahren wir?«
    
    »Magst du französisch«, meint er lächelnd. - »Ja, wenn es nicht allzu viele Gänge sind.« - »Sind ja meist kleine Portionen«, antwortet er. Wir müssen beide ...
«12...282930...52»