1. Totem


    Datum: 23.06.2019, Kategorien: Fetisch

    ... denke an zärtlich verspielten, leidenschaftlichen, bis hin zu hündischem Sex, der mich rasend machen wird. Fantasien, die meinen Körper bereits sichtlich erobern, mich einen Blick auf meine Brüste werfen, sie einkremen und meine festen Nippel mit den Fingerspitzen umkreisen lassen. Egal, wie es mit uns ausgehen wird, ich werde ihn beim Wort nehmen, will eine lange, heiße Nacht - einen unvergesslichen Fick mit ihm. Ich will ihn zuverlässig.
    
    Der Blick auf meine Finger stoppt meine abschweifenden Gedanken, lässt mich wieder zu meinen eigentlichen Vorbereitungen zurückkehren. Ich verharre einen Moment in meiner Pose: »Nagellack«, murmele ich mir zu und werde fahrig. Scheiße! ..., ich weiß immer noch nicht genau, was ich eigentlich anziehen soll? Kommt Bernd im Anzug oder im lässigen Outfit? Gehen wir vorher was essen? Was hab ich überhaupt im Schrank? Hübsches Kleid? Elegant und zurückhaltend oder knallenge Jeans mit einem frechen Top? Bleib cool! Auf jeden Fall Figur-betont und aufreizend sexy. Der Kerl soll sabbern bevor es losgeht. »Schuhe!«, rufe ich mir zu. Hohe, - flache auf keinen Fall! - welche Farbe, welcher Nagellack? Jetzt aber hurtig.«
    
    Ich werfe die Flasche Lotion aufs Bett, tripple zum Kleiderschrank, mache ihn auf, rutsche mit den Augen die Kleiderstange entlang und bin verzweifelt: Armes Mädchen, denke ich und muss im selben Moment schmunzeln, weil ich die Sachen, die ich anziehe, eh nicht lange tragen werde. »Zu einer geilen, heißen Frau, gehört eine ...
    ... entsprechende Verpackung, Laila«, murmele ich mir zu. Ich konzentriere mich auf eine Auswahl meiner Nylons, entscheide mich für schwarze, kesse Overknees und beginne den Schrank weiter zu durchforsten. Dazu auf jeden Fall das taillierte schwarze Kleid, schön knapp, nicht zu tiefer Ausschnitt. Ich halte es mir vor den Körper. Perfekt. Dazu meine neuen offenen roten Pumps - und ich hab ja noch die süße rote Handtasche, jubele ich innerlich auf. Ohrringe und Halskettchen in Silber, dazu die schmale Armbanduhr - dezente Schminke, dunkler Lidschatten, Mascara, einen Hauch Rouge. Roter Nagellack und feuerrote Lippen. Geil! Das wird ihn umhauen.
    
    »Süßer, du sollst an mir verbrennen!, - von wegen, 35 Jahre alt und
    
    erfahren
    
    - du kriegst es von
    
    mir
    
    «, raune ich, schaue auf den Radiowecker auf dem Schreibtisch, gehe zurück ins Bad, krame in einem Körbchen nach Nagellack und beginne mich für ihn zu verzaubern.
    
    Es ist längst an der Zeit zu gehen, stelle ich beim Blick auf meine Armbanduhr fest, stecke mir einen Ring an, zupfe an meinem Kleid, ordne meine Frisur und lege etwas Parfüm auf. Ich betrachte mich im Spiegel, denke an Bernd, an meinen Auftritt, an das, was folgen wird und murmle meinem Spiegelbild meine Genugtuung zu: »Dunkle Schönheit - du kriegst deine Chance, es braucht halt alles seine Zeit.«
    
    *
    
    Ich ziehe den Zündschlüssel ab, stecke ihn in meine Handtasche, nestele darin nach meinem kleinen Schminkspiegel und klappe ihn für einen letzten prüfenden Blick auf. ...
«12...272829...52»