1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... seiner Trickkiste gezaubert, die das Aussehen des Planeten nach und nach verändern. Schon bald dürfte diese rostrote Kugel so grün sein, wie die Erde es einst war. Siehst du den silbergrünen Punkt, etwas oberhalb vom südwestlichen Rand des kleinsten Kontinents?" Er deutete aus dem Fenster. Die Ringsektion hatte sich inzwischen weitergedreht und den Planeten ins Sichtfeld gebracht. Tatsächlich war da ein kleiner Punkt zu sehen, der sich farblich vom Rest des Planeten abhob. "Genau da steht mein Häuschen. Und wenn du in einer Woche nochmals hinschaust, wirst du feststellen, dass dieser Punkt wächst. Schon bald wird er ein Fleck sein."
    
    Nach einer zweiten Flasche Wodka -- erneut mit bester Empfehlung von Herrn Montichiari (offenbar hatte Cygnus veranlasst, dass man mich jederzeit mit dem allerfeinsten Import-Wodka versorgte) -- brach Albert auf. Er wollte noch kontrollieren, ob seine Fracht auch tatsächlich ordnungsgemäss verladen worden war, bevor er zu seiner nächsten Tour aufbrach. Sein leichter Schwips machte ihm indes keine Sorgen: Sein erfahrener Co-Pilot würde das Schiff die ersten beiden Abschnitte der Reise steuern.
    
    Larissa und ich blieben sitzen und liessen uns eine dritte Flasche bringen. Ich hatte zwar jetzt schon einen Sitzen, aber im Augenblick war die Aussicht auf einen richtigen Rausch einfach zu verlockend. Mir ging so vieles durch den Kopf. Ich hoffte einfach, dass der Alkohol dieses Karussell stoppen oder zumindest durch ein ganz eigenes Karussell ...
    ... ersetzen konnte.
    
    "Du bist so nachdenklich, Nella", stellte Larissa fest und goss uns nach. "Als du von deinem Date mit Cygnus zurückgekommen bist, warst du so gut gelaunt. Und jetzt siehst du aus, als ob dir was Ekliges über die Leber gekrochen wäre."
    
    "Ich bin durcheinander, Lari", erklärte ich ernst. "Cygnus und meine Gefühle für ihn." Ich rang verzweifelt nach den richtigen Worten. "Ich dachte, wenn ich mit ihm Schlafen würde, dann würde dieser Sturm der Emotionen endlich in mir verebben. Ich dachte wirklich, es sei lediglich mangelnde sexuelle Befriedigung. Doch nun ..." Ich nippte am Wodka. "Der Sturm scheint an Stärke zugenommen zu haben. Ich bin nervös, unruhig, voller Zweifel! Nur wenn ich mit ihm zusammen bin -- wenn er körperlich anwesend ist -- fühle ich mich richtig wohl!"
    
    Larissa zuckte die Achseln.
    
    "Du bist verliebt. Das ist ganz normal, Süsse."
    
    "Aber ich weiss nicht, ob ich verliebt sein will!", erwiderte ich verzweifelt. "Ich war schon früher verknallt, Lari. Aber das! Das ist ..." Ich breitete die Arme aus. "So überwältigend!"
    
    "Das Herz will, was das Herz will, Nella. Dagegen kommst du nicht an -- es sei denn, du brichst ihm und dir das Herz und beendest die ganze Sache."
    
    Panik überkam mich. Schon allein der Gedanke, nie wieder seine Umarmung zu spüren, seine Zärtlichkeiten, in seine wunderbaren grünen Augen zu blicken, liess meinen Magen verkrampfen.
    
    "Es ist ja nicht nur das Verliebtsein, Lari! Es ist die ganze Situation! Du hast vorhin ...
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