1. Das Backhaus 9


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Hardcore,

    Unangenehmer Fragen
    
    Wir hatten Weihnachten und Silvester so grade überlebt. Erst Ende Januar hatten wir es überhaupt geschafft, dem Schlachthaus wieder näher zu kommen. Das Weihnachtsessen und alle Speisen nach der Schlachtung von Hannah waren dann auch rein vegetarisch gewesen. Ich wusste nicht, ob jemand von ihnen den Geruch von gebratenem Fleisch wirklich ertragen konnte, ich konnte es nicht.
    
    Ich stellte für mich sowieso immer mehr fest, dass ich Fleisch am liebsten fast roh aß. Oder halt in Eintöpfen, wo der Geschmack sich mit anderen Aromen verband. Als Braten wie im Klischee der gebratenen Frau so klassisch zelebriert, gab es immer das Problem, dass es vollkommen unterschiedlich garte. Außen war alles Schwarz und stank erbärmlich, innen war es roh und wurde zäh. Wenn dann keine 20 Leute kamen, die kontinuierlich von dem Körper aßen, dann schmiss man am Ende den größten Teil weg.
    
    Ich dachte daran, dass ich in sechs Wochen eine Entscheidung treffen musste und in sieben eine Zweite. Und dann war da noch Katy, die sich an mich klammerte, wie an eine Rettungsboje, um nicht im Sturm der eigenen Gefühle unter zu gehen. Ich fragte mich, ob die Frauen noch wussten, wo die Reise hingehen sollte.
    
    Ich war wieder bei dem Schafen, die natürlich weiter versorgt und umsorgt werden mussten, da kam Jessica zu mir.
    
    „Andrew, ich muss mit dir reden.“
    
    „Okay.“
    
    „Ich möchte meine Abmachung mit dir auflösen.“
    
    „Das ist gut“, sagte ich fast zu schnell.
    
    „Ich möchte ...
    ... eine andere.“
    
    Ich sackte wieder etwas zurück.
    
    „Ich möchte es nun überleben. Ich habe mich an dich gewöhnt, an die anderen, an die Schafe, an das ruhige Leben hier. An den Sex mit dir. Ich will noch nicht, dass das in sechs Wochen endet.“
    
    Sie machte eine Pause und schaute versonnen aus dem Fenster.
    
    „Ich möchte aber trotzdem eine Kannibalen-Orgie erleben, am eigenem Leib, auch mit der Gefahr, dass ich dabei sterben könnte. Und ich möchte sie mit dir und Katy erleben.“
    
    „Weiß Katy von ihrem Glück?“
    
    „Ja. Aber sie ist noch immer zerrissen. Du solltest sie viel stärker führen.“
    
    „Ich bin mir nicht sicher, ob es so gut ist, sie noch stärker in die dunklen Wege meiner Gedanken und Begierden zu führen. Ich weiß ja selber nicht, was ich davon wahr werden lassen möchte und was nicht.“
    
    „Aber sie so alleine mit ihren Gedanken zu lassen ohne groß mit ihr zu reden, das kann es auch nicht sein.“
    
    Sie hatte natürlich recht.
    
    „Und wie hast du dir das genau vorgestellt?“, wollte ich daher wissen, auch schon um mich etwas abzulenken.
    
    „Ich ziehe hier ganz offiziell ein. Katy spielt auch schon mit der Idee. Nur Alina ist noch auf dem alten Trip. Sie will nach wie vor am 13. März sterben. Wenn es am schönsten ist, sagt sie. Was danach aus ihrem Körper wird, ist unsere Sache. Aber sie achtet total auf ihre Ernährung, damit sie Schmackhaft wird. Und ihre Knochen sollen unter Rosen, hat sie gesagt. Das fände sie eine wundervolle Idee.“
    
    Ich nickte. Ich hatte auch schon ...
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