1. Nackt in der Folterkammer


    Datum: 30.07.2019, Kategorien: CMNF

    ... auf eine lange Bank.
    
    „Siehst du die dort?“
    
    Ich war der Bewegung gefolgt und nickte.
    
    „Ja, Meister, eine Bank mit Stricken und einer Winde.“
    
    Zufrieden lächelte er.
    
    „Ganz richtig. Das ist die Streckbank. Auf die wirst du dich nachher legen. Was meinst du, was dann mit dir geschieht?“
    
    Neben der Angst schwelte ehrliche Neugierde in mir.
    
    „O Gott, dann liege ich, so wie ich jetzt bin, da drauf? Ich denke, Ihr werdet mich mit den Stricken festbinden.“
    
    Er ging zur Bank und stellte sich neben die Winde.
    
    „Ganz recht. Ich drehe dann hier an den Hebeln und ziehe dich in die Länge. Ich werde dich immer weiter auseinanderziehen, und das solange, bis du glaubst, mehr geht nicht. Aber erst dann beginnt das richtige Strecken. Du wirst denken, es zerreißt dich. Das Geschick dabei ist, dir die heftigsten Schmerzen zu bereiten, ohne das dich dein Bewusstsein verlässt. Schließlich sollst du die Fragen des Gnädigen Herrn Richter beantworten können, während du leidest.“
    
    Ich versuchte mir all das vorzustellen. Dabei waren für mich die drohenden Qualen weniger schockierend, als vielmehr meine völlige Hilflosigkeit. Nackt, wie ich jetzt war, würde ich auch bleiben. Doch wozu? Dieses Strecken erforderte meine Blöße nicht. Wäre ich ein Mann, hätte ich mich sicher nicht entkleiden müssen. Empörung stieg in mir auf. Fast machte es mich wütend. Am liebsten hätte ich die Arme heruntergenommen und mich wieder angezogen. Doch das traute ich mich nicht. Es hätte lediglich den ...
    ... Meister gegen mich aufgebracht. Ja, er war ein Grobian, ein Mann, der andere quälte. Ich musste ihn verabscheuen. Doch auf seine ganz eigene Art und Weise zog er mich an. Wäre ich ihm unter anderen Umständen irgendwo draußen begegnet, hätte ich mir durchaus ein Schäferstündchen mit ihm vorstellen können. Um Himmels willen, was kamen mir nur für Gedanken?
    
    Nein, er war kein Liebhaber sondern derjenige, der mich auf dieser schrecklichen Streckbank foltern würde.
    
    Eine Weile hatte Schweigen geherrscht.
    
    Der Büttel stand mir gegenüber und betrachtete mich. Dabei trug er ein seliges Grinsen im Gesicht. Noch einmal ließ er seinen Blick schweifen, dann wendete er sich dem Meister zu.
    
    „Meinst du nicht auch, dass sie in der Tortur vielleicht etwas mehr Abwechslung braucht?“
    
    Der zuckte mit der linken Schulter. Darauf sah er mir direkt in die Augen.
    
    „Was sagst du?“
    
    Ich ahnte erst gar nicht, was mit Abwechslung gemeint war. Unwillkürlich nickte ich.
    
    Er lachte mich an.
    
    „Du gefällst mir. Wie fändest du es, an den Armen in die Höhe gezogen zu werden, bis du keinen Boden mehr unter den Füßen hast? Die großen Zehen binde ich dir mit einer Schnur zusammen und dann haue ich dich mit Ruten durch.“
    
    Trotz meines Schreckens blieb ich gefasst.
    
    „Ja, vielleicht könntet Ihr das gleich zum Anfang machen. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, bin ich an meinen Armen aufgehängt. Die Schnur um die Zehen, ist das auch eine Folter?“
    
    „Folter nicht unbedingt, aber ich werde die ...
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