1. Homo Superior 05-06


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... fragte Matt. "Das sieht für mich identisch aus. Heißt das, unsere Mütter sind auch Schwestern?"
    
    "Nicht wirklich. Fünf Prozent ist nur ein Zehntel der Übereinstimmung, die man bei natürlichen Geschwistern erwarten kann. Das sind etwa einhundert Gene. Schau mal."
    
    Folie fünf zeigte eine ganze Latte von DNA-Sequenzen. "Die oberen vier sind von Kommilitonen, die sich haben breitschlagen lassen. Die haben alle diese Sequenz nicht. Und das gilt laut meinen Recherchen für mindestens neunundneunzig Komma neun Prozent aller Menschen."
    
    "Aber die darunter. Wer ist das?", fragte Ruth.
    
    Ich blickte Vater an. "Du weißt es?"
    
    Er schüttelte den Kopf. "Woher —"
    
    "Das ist die Belegschaft deines Resorts. Frau Sägmüller, Li, Raoul, Kevin, und so weiter. Die untersten beiden sind unsere Mütter. Matt, kannst du irgendwie an die DNA deiner Mutter kommen?"
    
    "Was? Wenn du es brauchst, sicher."
    
    "Was heißt das?", fragte Vater verwirrt. "Ich habe die Leute doch nicht nach ihrer DNA ausgewählt."
    
    "Wonach sonst? Danach, ob sie dir sympathisch waren? Genau wie unsere Mütter? Frau Sägmüller ist wohl unfruchtbar, sonst hättest du ein Kind von ihr und sie würde sich nicht mehr an dich erinnern."
    
    Er holte tief Luft. Dann zuckte er die Schultern. "Leider ja. Ich — Ich habe mir nie Gedanken gemacht."
    
    Und jetzt waren wir beim Casus knacksus. "Wie genauhast du dir denn die Mütter deiner Kinder ausgesucht?"
    
    Pascal Thomsen
    
    Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde mir klar, dass ich ...
    ... anders war als die anderen Menschen. Während die Leute, mit denen ich in den Neunzehn-Zehnern auf die Schule gegangen war, langsam die ersten grauen Haare und Falten im Gesicht bekamen, — so sie denn die beiden Kriege überlebt hatten — merkte ich noch nichts davon. Meine Haut war glatt wie eh und je.
    
    Ich streifte durch die Ruinen von Berlin auf der Suche nach etwas zu essen und merkte, dass viele junge Frauen mir seltsam hungrige Blicke zuwarfen.
    
    Sicher hatte ich schon die eine oder andere Affäre gehabt, doch ohne Eltern, die mich drängten, mir eine Frau zu suchen und sesshaft zu werden, hatte ich es nicht eilig, eine Familie zu gründen. Und scheinbar war ich auch nicht dazu in der Lage, zumindest hatte ich noch von keiner Schwangerschaft gehört.
    
    Aber ich war beliebt bei den Frauen. Einen "so jungen Kerl", der einen "so erfahrenen Eindruck" machte, trafen sie nicht jeden Tag.
    
    Da war Helena, die Schöne, deren Mann noch nicht aus Russland zurück—
    
    *
    
    "Äh, Papa", sagte Pascal. "Mich interessiert eigentlich eher die Zeit, alswir geboren wurden. Hier: Martha ist die bisher Älteste. Wann bist du geboren?"
    
    "April 1987."
    
    "Ein Jahr nach Tschernobyl?"
    
    Ich seufzte. "Ist ja gut —"
    
    *
    
    Es war einen Monat nach der Katastrophe in Tschernobyl, als ich wieder nach Deutschland kam.
    
    Ich hatte nach dem Krieg keine richtige Arbeit gefunden, und da kam mir die Gründung der Nationalen Volksarmee in der DDR gerade recht. Ein junger Mann — ich hatte mir eine falsche ...
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