1. Die Opernfans 01


    Datum: 09.08.2019, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... bändigen war. Hannah war das, was man als „willensstark" bezeichnet. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, musste das umgesetzt werden, koste es was es wolle. Furcht oder gar Angst waren für Hannah keine relevanten Kategorien. Deswegen war sie recht früh schon in den Bergen unterwegs und inzwischen eine sehr gute Kletterin, die auch an Wettkämpfen teilnahm. Mit Erfolg natürlich. Alles andere hätte nicht zu ihr gepasst.
    
    Ihr Bruder war schon immer der deutlich ruhigere gewesen. In der Kinderzeit war das noch ein großer Nachteil. Aber als beide Teenager wurden, hatte er sich den Respekt und die innige Zuneigung seiner Schwester gerade durch seine ruhige und überlegte Art erobert. Patrick wusste immer Rat und war schwer aus der Ruhe zu bringen. Der Ausdruck „Fels in der Brandung" traf es ganz gut, zumal er mit seinen 1,93 m auch körperlich in jeder Gruppe deutlich herausragte. Zwar begleitete er seine Schwester gerne zum Klettern, aber eigentlich gehörte sein sportliches Herz dem Basketball, bei dem er im Verein und seit dem Winter auch in der Passauer Unimannschaft sehr erfolgreich war.
    
    Die Schule war für beide keine echte Herausforderung gewesen. Das lag entweder am guten Genmaterial der Eltern oder an der Zuwendung und Unterstützung durch diese. Im Zweifel war es eine Kombination aus beidem. Während sich Patrick, ohne dass die Eltern das beeinflusst hätten, für ein Jurastudium entschieden hatte, kam für Hannah seit Kindertagen nur ein einziger Beruf infrage: ...
    ... Sie wollte, nein sie musste Ärztin werden. Eines der wichtigsten Weihnachtsgeschenke in Kinderzeiten war der Arztkoffer gewesen, mit dessen Inhalt dann die gesamte Familie jahrelang untersucht und behandelt wurde.
    
    Diesem Kindertraum blieb sie während der gesamten Schulzeit treu. Da auch die sehr gute Schülerin Hannah nicht sicher sein konnte, ob sie den anspruchsvollen Numerus Clausus für das Medizinstudium mit der Abinote knacken konnte, hatte sie sich entschieden, zusätzlich den Medizinertest zu machen, der, deutschlandweit einheitlich, im Mai mehr oder weniger parallel zum Abitur stattfanden.
    
    Geholfen hatten ihr dabei lange Gespräche mit Miriam, die nicht nur die beste Freundin ihrer Mutter, sondern auch deren (und jetzt auch Hannahs) Frauenärztin war. Sie machte Hannah mit der eigenartigen Welt der multiple choice -- Aufgaben vertraut, die die angehenden Mediziner durch ihre Ausbildung begleitet. Am Ende hatte Hannah den Studienplatz sicher. Für sie kam, wie bei den Eltern, nur München in Frage. Nicht nur wegen der Oper, sondern weil München für sie die schönste und coolste Stadt der Welt war. Dass sie nicht zu Hause wohnen bleiben würde, war klar. So hatte sie mit all ihrer Energie und ihrem Ehrgeiz zwischen Abiprüfungen und Abifahrt eine Zweier-WG gefunden, die sie im Herbst mit Lea, ihrer besten Freundin aus Schulzeiten, beziehen würde.
    
    Hannah wäre nicht Hannah gewesen, wenn sie sich in der Zeit zwischen Abi und Semesterbeginn auf die faule Haut gelegt hätte. ...
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