1. Die Walküre


    Datum: 03.09.2019, Kategorien: Kunst,

    ... Schicksal.
    
    Ihr Atem geht schneller, ihre spitzen Brüste heben sich.
    
    Sie ist bereit für ihren Helden!
    
    "Kein Gott nahte mir je!
    
    Der Jungfrau neigten scheu sich die Helden:
    
    heilig schied sie aus Walhall!
    
    Wehe! Wehe!
    
    Wehe der Schmach, der schmählichen Not!
    
    Verwundet hat mich, der mich erweckt!"
    
    Ihre Lust gewinnt die Oberhand über die Schmach der Unterwerfung unter den Willen des Mannes. Sie nähert sich ihrem Höhepunkt.
    
    "Sonnenhell leuchtet der Tag meiner Schmach!
    
    O Siegfried! Siegfried!
    
    Sieh meine Angst!
    
    Ewig war ich, ewig bin ich,
    
    ewig in süß sehnender Wonne,
    
    doch ewig zu deinem Heil!
    
    O Siegfried! Herrlicher! Herr der Welt!
    
    Leben der Erde! Lachender Held!
    
    Laß, ach laß, lasse von mir!"
    
    In seliger Vereinigung sinken sie nieder.
    
    Mit seinen Händen erkundet S. den nackten weiblichen Körper.
    
    Er gerät in Ekstase. Nie hat er ein so starkes Gefühl in seiner Brust gespürt. Es ist ganz anders als bei seiner Schwester.
    
    "Dich lieb' ich: o liebtest mich du!
    
    Nicht hab' ich mehr mich:
    
    o, hätte ich dich!
    
    Ein herrlich Gewässer wogt vor mir;
    
    mit allen Sinnen seh' ich nur sie,
    
    die wonnig wogende Welle.
    
    Brach sie mein Bild, so brenn' ich nun selbst,
    
    sengende Glut in der Flut zu kühlen;"
    
    Noch immer drängt der Held.
    
    Er will nicht länger warten.
    
    "Was du sein wirst, sei es mir heut!
    
    Faßt dich mein Arm,
    
    umschling' ich dich fest;
    
    schlägt meine Brust
    
    brünstig die deine;
    
    zünden die ...
    ... Blicke,
    
    zehren die Atem sich;
    
    Aug' in Auge, Mund an Mund:
    
    dann bist du mir,
    
    was bang du mir warst und wirst!"
    
    Die Frau wird noch heißer und geiler.
    
    Ihre Nippel richten sich auf. Ihr Schoß wird feucht.
    
    Ihre Lippen glänzen.
    
    "Ob jetzt ich dein?
    
    Göttliche Ruhe rast mir in Wogen;
    
    keuschestes Licht lodert in Gluten:
    
    himmlisches Wissen stürmt mir dahin,
    
    Jauchzen der Liebe jagt es davon!
    
    Ob jetzt ich dein?
    
    Siegfried! Siegfried!
    
    Siehst du mich nicht?
    
    Wie mein Blick dich verzehrt,
    
    erblindest du nicht?
    
    Wie mein Arm dich preßt,
    
    entbrennst du mir nicht?
    
    Wie in Strömen mein Blut entgegen dir stürmt,
    
    das wilde Feuer, fühlst du es nicht?
    
    Fürchtest du, Siegfried,
    
    fürchtest du nicht das wild wütende Weib?"
    
    Der Held nimmt sie mit Macht. Tief und hart dringt er in ihren unberührten Schoß ein. Göttliche Vereinigung!
    
    "Lachend muß ich dich lieben,
    
    lachend will ich erblinden,
    
    lachend zugrunde gehn!
    
    Fahr hin, Walhalls leuchtende Welt!
    
    Zerfall in Staub deine stolze Burg!"
    
    Erschöpft sinkt er nach dem Liebesakt zu Boden.
    
    Er ist schweißbedeckt, fiebert. Sein Atem geht stoßweise.
    
    "Sie ist mir ewig, ist mir immer,
    
    Erb' und Eigen, ein und all:
    
    leuchtende Liebe, lachender Tod!"
    
    Am nächsten Tag finden Schitouristen den erschöpften Studenten im Schnee und bringen ihn in eine wärmende Hütte.
    
    Sie flößen ihm Unmengen von heißem Tee ein.
    
    Seine Augen glänzen als er erwacht und mit schwacher Stimme murmelt er ...