1. Nur ein Traum? oder Wirklichkeit?


    Datum: 03.09.2019, Kategorien: Transen

    ... verloren, keine Ahnung wie lange er schon in dieser Haltung und diesem wunderschönen Ausblick war.
    
    Hunger und Durst verspürte er nicht, und auch nahm er nie irgendwelche Geräusche wahr. Wenn er doch seinem besten Teil Abhilfe schaffen könnte, oder etwas sagen konnte. Genau so stumm wie die verführerisch lächelnde Frau war er, auch wenn immer wieder versuchte zu schreien. Das Bild der Frau brannte sich ins Rainer Gedächtnis, egal ob er nun die Augen geöffnet hatte oder geschlossen, es kam ihm immer nur diese Braut zur Gesicht. Er versuchte zwar, woran anders zu denken, jedoch die Braut kam ihm immer vor die Linse.
    
    ---
    
    Rainer realisierte im ersten Moment nicht, als er wieder mal ein nickte und lange schlief, dass seine Telefonanrufmelodie war, welche er hörte. Er war so überrascht, dass wieder mal was zu hören bekam, das er einen Schreck hatte. Erst jetzt realisierte er, dass alle seine Fixierungen und Einschränkungen wie weggeblasen sind und er sich wieder frei bewegen konnte. Er schaute, aufs Display und sah, Montag 11:27 sowie 4 weitere Anrufe in Abwesenheiten. Jedoch 4x mal dieselbe Nummer, nämlich die vom Geschäft.
    
    Es war nicht seine Art, am Montag so spät ins Büro zu kommen und von der Firma geweckt zu werden. Er war vielfach der Ersten am Montag. Daher war es logisch, dass sich die Firma und vor allem ...
    ... der Chef Sorge machten, weil Rainer noch nicht aufgetaucht war. Auf dem Weg in die Firma, hatte Rainer immer wieder Gedankenblitze, und die Bilder der Braut vor sich.
    
    In der Firma angekommen musste er sich auf diesen Schreck zuerst einen starken Kaffee aus dem Pausenraum nehmen. Rainer hatte gar keine Kaffeemaschine mehr zu Hause, da er selten Kaffee trank und dies meistens nur in der Firma. Während dessen war Kerstin mit einer weiteren weiblichen Kollegin in einem Gespräch verwickelt. Kerstin zeigte auf einen Zeitungsartikel und sagte: «Ein solches wundervolles Brautkleid zu tragen, da wäre ein Traum.»
    
    Das konnte es nicht sein, schon wieder Kleider und Bräute, irgendwie verfolgte ihn dies seit einiger Zeit. Rainer setzte sich und nahm die herumliegende Zeitung zur Hand und blättere sie durch.
    
    Er überflog die Zeilen und blättere um, gab nicht wirklich viel, was ihn begeisterte. Auf der Rückseite der Zeitung bei den vermischten Meldungen erblickte ihn dasselbe Bild wie Kerstin ihrer Kollegin zeigte. «In Prag sei das teuerste und exklusivste Brautkleid aller Zeiten ausgestellt worden. Das Publikumsinteresse war enorm hoch und aus Sicherheitsgründen wurde dieses hinter dicken Panzerglasscheiben ausgestellt.» Rainer sah sich das Bild in der Zeitung genau an und drehte sich um und hatte dabei ein Grinsen auf den Lippen. 
«123»