1. Im Garten 03


    Datum: 06.09.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Als Sarah tags darauf ihre Wohnung verließ, war sie spät dran. Schlaftrunken hatte sie sich nur kurz erfrischt, hatte wahllos irgendwelche Klamotten angezogen und war, ohne zu frühstücken aus dem Haus geeilt. Um ein Haar hätte sie noch die notwendigen Unterlagen vergessen. Erst als Sie sich in der S-Bahn in einen der leeren Sitze fallen ließ, atmete sie durch und sammelte sich.
    
    Langsam und zögernd ließ sie erneut den letzten Tag, die letzte Nacht Revue passieren. Die Bilder tauchten wieder auf vor ihrem inneren Auge und die Gespräche erklangen wieder in ihren Gedanken. Sie ließ nicht alle Bilder zu und verbot auch einigen Aussagen, sich erneut in ihrem Bewusstsein Raum zu verschaffen.
    
    Sarah spürt diese Mischung aus Müdigkeit, Trägheit und schlechtem Gewissen, die ihr den Tag schwermachen würde. Katerstimmung. Glücklicherweise konnte sie die wesentlichen Gedanken ausblenden -- zumindest war sie fest der Überzeugung, es zu können. Und so war der gestrige Tag in Ihren Gedanken bald nur noch ein anregender Sommertag.
    
    Der Unterricht verlief ohne Komplikationen. Die Kinder waren folgsam und beteiligten sich fröhlich. Der Altersgruppe entsprechend, sahen sie in Sarah die Lehrerin, nicht die Frau. Von älteren Schülern hingegen fühlte Sarah sich mitunter taxiert, beobachtet, betrachtet, begafft. Sie trug in solchen Momenten demonstrativ kühles Selbstbewusstsein zur Schau -- und wenn einer ihr allzu frech auf den Busen schaute, stellte sie ihn zur Rede. Das Rezept hatte sich ...
    ... bislang bewährt.
    
    Als sie nach dem Unterricht die große Treppe in die Pausenhalle herunterkam, standen einige von den Jungs unten am Treppenabsatz und schauten zu ihr herauf. Sie mochten fünfzehn oder sechzehn Jahre alt sein und Sarah spürte ihre neugierigen Blicke und ahnte das Gesprächsthema. Sie trug eine Jeans und einen recht enganliegenden dunklen Pullover, der ihre üppige Oberweite nicht wirklich versteckte. Nach den ersten Stufen bedeckte sie ihren wogenden Busen mit den Unterlagen, die sie bei sich trug. Als sie an den Jungs vorbeiging, hörte sie das enttäuschte Getuschel. Schnell verließ sie das Schulgebäude.
    
    Der Nachmittag schleppte sich verkatert dahin. Lustlos hatte sie aufgeräumt und einen Moment lang ihren schwarzen Badeanzug in den Händen gehalten. Ihr Herz pochte laut. Für einen Moment kamen ihr die Blicken der Jungs wieder in den Sinn. Junge Hengste. Sie lachte. Doch wie ein Blitz durchfuhr sie die Erinnerung an die Fotosession. Dann hatte sie sich wieder im Griff.
    
    Sie würde ihrem Cousin klar machen, dass es eine Sommerlaune gewesen war. Es wäre ja auch absurd, so eine Vereinbarung einzugehen. Insofern würde sie sich an eine solche Vereinbarung auch nicht halten, nicht halten müssen. Und sicherlich würde Jules das genauso sehen, denn schließlich war er ein vernünftiger Mann -- und außerdem ihr Cousin. Insofern war es nur ein Griff zum Telefon.
    
    Aber, und der Gedanke kam ihr gleich danach, aus welchem Grund müsste sie sich überhaupt rechtfertigen? Sie ...
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