1. Das Bordell 03


    Datum: 23.09.2019, Kategorien: BDSM

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    Irgendwann hatten wir uns in eines der Zimmer zurückgezogen und aufs Bett gelegt. Fast augenblicklich schlief ich ein und fühlte mich, als sei ich bewusstlos. Eine gefühlte Sekunde später rüttelte mich jemand an der Schulter. Ich hörte Beas Stimme.
    
    »Na los, aufstehen, du Faultier. Es ist Zeit zum Frühstücken.« Ich öffnete die Augen und blickte in Beas Augen. Sie lächelte. Seltsamerweise fühlte ich mich wie neugeboren. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass ich mit mörderischen Kopfschmerzen aufwachen würde, so angetrunken wie ich gestern gewesen war. Aber ich fühlte mich frisch und ausgeschlafen.
    
    Ich versuchte zurückzulächeln. Bea nahm meine Hand und zog mich auf.
    
    »Na los, komm schon, du Schlaffi.«
    
    Wir frühstückten an der Bar. Es gab Semmeln, Hörnchen Marmelade und Croissants. Alles in allem nicht schlecht. Daran, dass ich nackt war, hatte ich mich gewöhnt. Komisch fand ich in diesem Moment nur, dass mich die Brösel an meiner Brust störten. Könnte ich jetzt duschen, wäre ich rundherum zufrieden, aber das war offenbar nicht erlaubt, seltsamerweise.
    
    Bea lächelte mich an.
    
    »Na, bist du bereit für deinen ersten Freier?«
    
    Mein erster Freier? Sonderbarer Name für einen Typen, der in ein Puff geht. Komischerweise fand ich den Ausdruck seltsamer als die Tatsache, dass ich ja nun die Hure war, für die jemand bezahlt. Ich zuckte die Schultern.
    
    »Keine Ahnung. Ich schätze, ich muss mich ja nicht daran gewöhnen -- ist ja nur eine einmalige ...
    ... Angelegenheit.«
    
    Bea winkte ab.
    
    »Ja klar, aber versuch trotzdem, die Typen zufrieden zu stellen.«
    
    Als wir mit dem Frühstück fertig waren, nahm Bea wieder meine Hand.
    
    »Komm...«, meinte sie knapp.
    
    Wir gingen in ein Separee, nicht in einen der Räume.
    
    »Wart hier, ich schick dir die Typen vorbei. Mach was sie wollen -- du hast heute nur Vollservice-Kunden.«
    
    Aha, schoss mir durch den Kopf. Ich saß auf einer U-förmigen Couch, in deren Zentrum ein niedriger Tisch stand -- etwa so hoch wie ein Kinderstuhl. Nur ein Vorhang trennte uns vom Barbereich. Es roch muffig und ein kleinwenig fischig. Die Bilder von dem Typen und der Frau, die ihm einen geblasen hatte, kamen mir wieder in Erinnerung. Keine Ahnung, wie viele Typen auf diesem Sofa schon ihr Sperma verteilt hatten. Aber ich ekelte mich nicht davor. Ich war ungeduscht, meine Pussy roch intensiv nach Pussy, mein Arschloch juckte, was eigentlich kein Zeichen von übertriebener Hygiene war. Da war es mir auch schon egal, dass ich auf einer spermabeschmutzten Couch saß. Die Wände waren mit rotem Samt überzogen.
    
    Eigentlich ein Tick zu viel für meinen Geschmack. Ein lautes Zischen ließ mich aufschrecken. Bea hatte ruckartig den Vorhang beiseitegeschoben. Hinter ihr stand ein Typ um die sechzig mit Halbglatze und einem schmuddeligen roten Poloshirt an. Bea deutete theatralisch auf mich und sagte zu dem Typen:
    
    »Hier ist ihre Dame für heute. Genießen Sie sie.«
    
    Als sie sich umdrehte, um zu gehen, ließ sie den Vorhang, wie er war -- ...
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