1. Heißes Herz


    Datum: 25.09.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Panoramascheibe auf den See blickend. Ihr Gesicht wirkte traurig und es schien als ob sie geweint hätte.
    
    Sebastian war ja bereits mit vielen Lebenssituationen konfrontiert worden, aber mit traurigen und weinenden Frauen fühlte er sich etwas hilflos. Allerdings konnte er sogar nachvollziehen, warum sie in eine depressive Stimmung geriet. Für sie hatte sich alles geändert. Sie war aus ihrem Leben, dem Job, ihrer Familie gerissen worden. Sie hatte keinen Kontakt mehr zu den Menschen die ihr nahe standen, die sie liebten. Bei diesem Gedanken bekam er leichte Bauchschmerzen. Hatte sie denn einen Lebenspartner? Offiziell wurde behauptet, dass sie momentan Single sei, nachdem die Eskapade mit einem bekannten Schauspielkollegen wohl zu Ende gegangen war. Offiziell, was aber nicht hieß, dass das immer alles stimmen müsste. Im Moment egal und trug nichts zur Sache bei, obwohl es ihn verdammt nochmal ziemlich interessierte.
    
    Er setzte sich auf die Lehne der Couch und blickte sie an, während sie weiterhin auf den See starrte.
    
    „Möchtest du mit mir frühstücken?", fragte er und versuchte ihre Stimmung auszuloten.
    
    „Keinen Hunger", sagte sie tonlos.
    
    „Was ist los?", fragte er weiter und legte seine Hand auf ihre.
    
    Sie wandte den Blick ab vom See und schaute auf seine Hand, die ihre gänzlich bedeckte, um dann in sein Gesicht zu blicken.
    
    Ihre großen, grünen Augen blickten ihn traurig an.
    
    „Es geht alles den Bach runter. Ich hätte niemals die Polizei einschalten dürfen. Ich ...
    ... hätte mich einfach ahnungslos stellen sollen. Wer weiß wie lange das noch alles geht? Mein Leben wie ich es kannte, ist futsch. Meine Karriere als Schauspielerin sicher auch. Ich habe keinen Kontakt mehr, bin von dir abhängig und...und..."
    
    Ihre vollen Lippen zitterten und dicke Tränen rollten ihr über die Wange. Sebastians Herz wurde schwer. Er rutschte auf die Couch, ergriff ihre Hand und zog sie aus dem Sessel auf seinen Schoß.
    
    „Komm mal zu mir", sagte er und umarmte sie.
    
    Sie legte ihren Kopf an seinen Hals und weinte. Die Beine hatte sie angezogen, sodass sie fast zusammengerollt auf ihm lag und sich an ihm festklammerte. Ihr schluchzen und ihre Tränen berührten Sebastian sehr und beruhigend sprach er auf sie ein. Seine linke Hand lag auf ihrem Kopf und hielt ihn fest. Seine rechte streichelte über ihren Rücken und ihre nackten Beine. Er merkte aber auch, dass er auf die Frau in seinen Armen reagierte. Seine Jeans, die er nach dem Duschen angezogen hatte, wurde eng, sehr eng. Ihre Nähe, ihr Geruch, ihre Brüste die sich an ihn drückten und die Berührung ihrer nackten Haut, das ganze gepaart mit den Gefühlen der vergangenen Tage, ließen ihn reagieren. Nach einer Weile hörte das schluchzen auf, aber sie löste sich nicht von ihm. Im Gegenteil. Sie suchte seine Nähe, das spürte er. Sie hob leicht ihren Kopf und fing an ihn am Hals zu küssen und mit ihrer Zunge über die Haut zu streichen. Ihr Atem ging schneller und er spürte, dass sie Gänsehaut bekam und sich auf ihm ...
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