1. Heißes Herz


    Datum: 25.09.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... scheiß Wetter hier. Ich hasse Seattle"
    
    Alan Silestri schob den fadenscheinigen Vorhang vorm Fenster zur Seite und blickte hinaus in den Regen, bevor er sich wieder umdrehte.
    
    „...und dann dieses Drecksloch...konntest du keine bessere Unterkunft finden?"
    
    Der Mann mit dem er sprach saß in dem einzigen Sessel und schaute eine Soap an, die im Vormittagsprogramm lief.
    
    Dorkan war einer der zwei übrig gebliebenen Schergen aus dem Haufen von Santini und Silestri. Die Kaukasische Abstammung konnte man sehr deutlich sehen. Das grobschlächtige Gesicht und der Stiernacken, machten ihn nicht unbedingt zu einem sympathisch aussehenden Kerl. Die Vorkommnisse im Fairmont Hotel, als sie wieder einmal feststellen mussten, dass diese Wilson direkt vor ihrer Nase entwischt war und das die Beschreibung des Mannes der sie mitgenommen hat auf die passt, der sie schon in Vegas verarscht hat, hatte zu einem Großeinsatz von Sicherheitskräften und Polizei geführt. Ein aufmerksamer Gast hatte einen der Männer mit Pistole durch die Gänge schleichen sehen und Alarm geschlagen.
    
    Silestri, Dorkan und Seymor, der andere übriggebliebene, konnten sich über die Feuertreppe in eine tiefergelegene Etage flüchten und dann durch den Heizungskeller im zweiten Tiefgeschoß verschwinden. Alle anderen Männer wurden verhaftet und bei einem Feuergefecht sogar einer getötet.
    
    Zu diesem Zeitpunkt war Ricardo Santini bereits verhaftet worden. Silestri war nicht doof. Er wusste genau, dass er mit Santini ...
    ... untergehen würde, falls diese Schlampe vor Gericht gegen ihn aussagt. Sein Ziel war deshalb, diese Ashley Wilson zu finden und kalt zu machen. Allerdings würde er sie erst kalt machen, nachdem er seinen Spaß gehabt hat. Er grinste kaltherzig als er sich schon ausmalte, was er alles mit ihr anstellen würde. Er würde sich an ihren Schreien laben und diesen Marshal Kaufman, mittlerweile wussten sie seinen Namen, würden sie gnadenlos abknallen und den Ratten zum Fraß vorwerfen. Seine Ehre war mehr als angeknackst. Bereits zweimal hatte ihn dieser Dreckskerl an der Nase herumgeführt, aber das würde er büßen.
    
    An der Tür klopfte es und er zog seine Pistole, hielt sie aber versteckt hinter seinem Rücken.
    
    Dorkan war aufgestanden und hatte sich an die Wand neben der Tür gestellt.
    
    „Ja", bellte Silestri.
    
    „Ich bin´s Seymour...macht auf"
    
    Dorkan drehte sich um und blickte aus dem Fenster. Er nickte Silestri zu und bestätigte so diese Aussage. Danach schloss er die Tür auf und öffnete sie.
    
    Seymour, ein langer, dünner Kerl mit blondem, schütterem Haar, schüttelte sich kurz die Wassertropfen ab und betrat mit einer Plastiktüte in der Hand das Zimmer.
    
    Augenblicklich machte sich Kaffee und Essensduft in dem Zimmer breit.
    
    Kurze Zeit später saßen die drei um den kleinen Tisch und genehmigten sich ein spätes Frühstück.
    
    Silestri beendete das traute Zusammensein recht schnell.
    
    „Hast du das Handy?", fragte er Seymour, der daraufhin anfing in der Plastiktüte zu kramen und eine ...
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