1. Erwachen (5)


    Datum: 05.10.2019, Kategorien: Erstes Mal Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... könnte ich nur. Und was ich mir einbildete, ohne zu fragen einfach über Nacht wegzubleiben. Wenn sie das gewusst hätte, niemals hätte sie... Und wenn Vater das zu hören bekäme... Ich zwang mich auszuatmen. Ich hatte ja gewusst, dass es heftig werden würde. Irgendwann in der zweiten Schleife schaltete ich auf Durchzug. Ich hatte zwar keinerlei Appetit, aber ich aß irgendetwas, schon um mich zu beschäftigen. Vielleicht würde ihr ja irgendwann einfach die Luft ausgehen. Während ich mit toter Miene ihr Gezeter auf mich niederprasseln ließ, kam mir der Gedanke, dass es doch unmöglich sein konnte, dass alle Mütter so wären. Oder?
    
    Ich stand irgendwann auf und ging aus der Küche. Sofort kam sie mir hinterher. Was mir einfiele einfach abzuhauen. Ich drehte mich um: "Was willst du von mir?" Ich muss wohl so geladen ausgesehen haben, dass ihr ihr eigentlich geplanter Wutausbruch im Hals stecken blieb. Mit verkniffenen Zügen meinte sie schließlich, dass sie sich Sorgen mache. "Um wen?", rief ich und lachte gezwungen auf, obwohl mir weiß Gott nicht nach Lachen zumute war. "Ganz sicher nicht um mich. Du hast mir jetzt gerade eine halbe Stunde lang zu verstehen gegeben, dass du mich für ein ungezogenes Kleinkind hältst, noch dazu für ein ungewünschtes. Und dass du dich für mich zu Tode schämen musst. Vielen Dank dafür! Keine Mutter, die ihr Kind auch nur ein bisschen lieb hat, würde so was tun. Lass mich bloß in Ruhe!" Dann drehte ich mich um, griff meine Jacke und zog die Wohnungstür ...
    ... hinter mir zu. Ich ging vor Wut zitternd über den Innenhof durch den Torweg und rannte fast in Sabine, die draußen auf der Straße vor unserem Eingang stand. Sie sah mich an und erschrak. "So schlimm?" Ich konnte nur wortlos nicken und versuchte die Tränen wegzudrücken.
    
    - 15 - Two Against Nature
    
    "Komm, wir gehen ein bisschen spazieren", schlug sie vor und hakte sich ein. Cognac patschte an der Leine vor uns her. Fünf Minuten später umgab uns das Grün des Galgenbergs. Wir gingen um diese Zeit noch stille, dunkle Pfade bis zu einer verlorenen Bank hinter der großen Schlucht. Bine ließ Cognac von der Leine, der sofort ins Gebüsch wuselte und setzte sich. Sie winkte mich neben sich, zündete sich eine Zigarette an und bot mir ebenfalls die Schachtel an. Was soll's, dachte ich mir, auf eine weitere Sünde kommt's jetzt auch nicht mehr an. Ich nahm mir Feuer und verschluckte mich prompt am Rauch. "So, nun erzähl mal", forderte sie mich schließlich auf. Ich erzählte ihr die ganze Chose. Als ich fertig war, konnte ich schon inhalieren, ohne mir die Seele aus dem Leib zu husten. Bine schüttelte den Kopf. "Deine Mutter ist komisch." Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich prompt in der Pflicht sie zu verteidigen. Dann aber überlegte ich. Eigentlich hatte Bine ja vollkommen recht. Hatte ich nicht selber Ähnliches gedacht?
    
    "Wie war das eigentlich bei dir?", fragte ich. Sabine sah mich fragend an. "Na, als du das erste Mal... Ich meine mit einem Jungen..." Ich stockte. Fing ich ...
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