Doro 01: Die Verhaftung
Datum: 16.10.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... Mädels angefüllt mit prickelnden Episoden, die meisten frisch erlebt, teils aber auch schon Jahre zurückliegend und mit jeder neuen Erzählung noch ein wenig farbiger ausgeschmückt, so dass Doro mehr als berechtigte Zweifel an deren Wahrheitsgehalt hegte. Doch waren die Bandbreite und vor allem die pikanten Details derart vielfältig und plausibel, dass ein gewisses Maß an realer Erfahrung dahinterstecken musste. Niemand konnte so viel Fantasie haben. Doro konnte in diesen Gesprächen selbst fast nichts beitragen, hörte aber doch aufmerksam zu. Sie gestand sich ein, dass ihr eigenes Wissen über Sexualität quasi ausschließlich auf den Geschichten ihrer Freundinnen beruhte, sofern sie es sich nicht angelesen hatte.
Auch in diesem Urlaub tauchten jeden Tag neue männliche Besucher in der Ferienwohnung auf. Doro achtete nicht bewusst darauf, doch kam sie nicht umhin zu bemerken, dass sich die Beziehungen zwischen den Pärchen im Laufe der Abende recht dynamisch entwickelten, ehe sich Zweier-, Dreier- oder Mehrpersonen-Gruppen in einem der separaten Räume trafen. Sich selbst machte sie deshalb zum Prinzip, bevor die Situation im großen Gemeinschaftsraum sich zu weit entwickelte, alleine in einem Bett zu liegen, mit geräuschdämpfenden Ohrstöpseln und einer verschlossenen Tür zwischen sich und dem Rest der Wohnung.
Vor allem auf Letzteres achtete sie akribisch. Objektiv betrachtet sah sie nicht schlecht aus, manche würden sie sogar als attraktiv beschreiben. Ihr schulterlanges ...
... rotblondes Haar ging mit einem hellen Teint zusammen, der durch einen Anflug von Sommersprossen pointiert wurde. Sie achtete auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, was ihr einen schlanken, einigermaßen sportlichen Körperbau verlieh. Allerdings ärgerte sie sich ein wenig, dass sie nur unterdurchschnittlich groß war und runde, weiche Gesichtszüge hatte, so dass sie insgesamt einen kindlichen Eindruck machte, vor allem im direkten Vergleich mit ihren Freundinnen. Sie konnte sich ausmalen, dass sie in das Beuteschema einiger der Männer passte, die in der Wohnung vorübergehend zu Gast waren. Mehr als einer starrte sie unverhohlen an und mit zunehmendem Alkoholpegel wurden die Blicke anzüglicher. Doro hatte nicht vor, irgendein Risiko einzugehen. Ehe aus Blicken irgendwelche Taten wurden, zog sie sich zurück. Trotzdem fuchste es sie, wie freizügig ihre Begleiterinnen mit den Typen umgingen. Irgendwie, irgendwann würde sie sich revanchieren. Ihr Tag würde kommen.
*
Heute früh hatte sie bekanntgegeben, dass sie diese Gedenkstätte besuchen wollte, und ohne große Hoffnung angeboten, jemanden mitzunehmen. Sie wurde in dieser Hinsicht nicht überrascht und stieg dann alleine in den klimatisierten Bus mit der zusammengewürfelten Gruppe an Ausländern, der sie zu der Sehenswürdigkeit auf dem Hügel über der Stadt brachte.
Die pompöse, historisierende Fassade und die moderne Monumentalarchitektur interessierten Doro nicht wirklich. Dagegen hatte sie aus einem alten Reiseführer, ...