1. Unterwerfung der Geschäftsführerin


    Datum: 23.10.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... Scheidung. Mit der Pornokarriere war es vorbei, bevor sie richtig angefangen hatte.
    
    Das Ende seiner Erzählungen bildete das traurige Kapitel seiner geschäftlichen und privaten Insolvenz, die folgte. „Zum Schluss blieben mir nur die Schulden. Es war aber gut, so lange es gut war.“, versuchte er sich als Hobbyphilosoph.
    
    Das war das Stichwort, auf das Thomas gewartet hatte. Er erkundigte sich, ob es das Material von damals noch gäbe. „Klar.“, bestätigte Otto und führte ihn in einen muffigen Kellerraum, übersäht von Kartons mit Akten, Fotos und Videobändern.
    
    „Zwanzigtausend und alles gehört dir.“, bot Otto mit dem Finger in der Luft rührend an.
    
    Thomas lachte laut auf. Wahrscheinlich wären alleine die Aufnahmen von Martina für ihn tatsächlich so viel wert gewesen, Otto war aber wahrlich in keiner guten Verhandlungsposition.
    
    „Ok, zehn.“, senkte Otto eilig den Preis, als er die Reaktion von Thomas verarbeitet hatte.
    
    „Pass auf, Otto. Das ist alles reine Liebhaberei meinerseits. Nichts für ungut, aber du überschätzt deine filmischen Künste vielleicht etwas. Hier geht es nicht um den Nachlass von Woody Allen. Ich bin einfach ein Nostalgiker, der das Andenken an die gute, alte Zeit aufrecht erhalten möchte. Dein Name und dein Lebenswerk soll nicht in Vergessenheit geraten.“
    
    Otto klimperte verdächtig mit den Augen. Wenn Thomas jetzt emotional noch etwas nachgelegt hätte, wären am Ende noch dicke Krokodilstränen geflossen.
    
    „Die gute, alte Zeit kann ich dir nicht ...
    ... zurückbringen. Zweitausend. Du sollst die Mädchen doch am Ende nicht ganz umsonst in den Arsch gefickt haben.“, zwinkerte Thomas Otto zu.
    
    Otto lachte heiser auf.
    
    „Zweieinhalb, wenn du die Einverständniserklärungen der Girls noch hast. Damit kannst du einen Monat in Thailand alles vögeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.“
    
    „Drei. Die Unterlagen sind tipptopp.“, schlug Otto ein und drückte seinen verschwitzten, nach rauch stinkenden Körper sogar in einer kurzen Umarmung an Martin. Dann kramte er einen alten Vertrag aus einer der Kisten. „Guck selbst.“ Auf der ersten Seite blickte Tina ihn von einer Kopie ihres Personalausweises an. Thomas überflog den Vertrag kurz. Er war natürlich kein Jurist. Was er hier in den Händen hielt war aber in seinen Augen nicht weniger, als ein Blankoscheck. Die Mädchen hatten für ihr karges Honorar auf alle Bild-, Vermarktungs- und Persönlichkeitsrechte verzichtet.
    
    Matin packte den geliehenen Kombi gleich dreimal voll, bis er alle Kartons endlich bei sich zu Hause hatte. „Hat da jemand seine Pornosammlung aufgelöst?“, fragte der Kollege, der ihm beim tragen half. „Kann man so sagen.“, bestätigte Martin.
    
    Thomas hatte zusätzlich investiert, um sich von einem Anwalt einen wasserdichten Kaufvertrag anfertigen zu lassen, den Otto nur allzu gerne unterschrieb. Zu den Dreitausend bekam Otto von Thomas noch ein Versprechen: „Ich schicke dir einen USB Stick mit dem gesamten Material, wenn ich es digitalisiert habe. Als Andenken.“
    
    11Ein ...
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