1. Beziehungsunfähig 3


    Datum: 02.11.2019, Kategorien: Erstes Mal

    ... Umarmung, als wäre es das Natürlichste der Welt.
    
    Ihre linke Hand ging höher und umfasste meinen Hinterkopf, ihre rechte lag auf meinem Rücken. Meine Hände kamen auf ihrem Rücken zu liegen, kurz über ihrem Po.
    
    So standen wir eine Weile da.
    
    Ihre Hand an meinem Kopf fing an, ihn zu streicheln. Dadurch animiert fuhr meine rechte Hand ihrem Rücken hoch, die Linke blieb an ihrer Hüfte.
    
    Dann lockerte Sarah ihren Griff; ich tat es ihr gleich. Sie nahm langsam ihren Kopf nach vorn, bis wir uns anblickten. Aufgrund der Größenunterschiede sah sie leicht von unten zu mir auf.
    
    Ihre Wangen zierten kleine hektische Flecken.
    
    Sie sah mich nun ernster an, lächelte diesmal nicht.
    
    Ihre Augen waren wieder dunkler.
    
    Leichte Unsicherheit machte sich in mir breit.
    
    Dieser kurze, lange Blick endete schließlich.
    
    Sie stellte sich kurz auf die Zehenspitzen und gab mir einen flinken Kuss auf die Wange.
    
    "Tschüss, bis morgen!" Während dieser Worte schlüpfte sie aus meiner Umarmung, huschte wieder in die Wohnung. Kurz bevor sie die Tür schloss sah ich sie mich nochmals lächelnd anfunkeln.
    
    Dann war sie weg. Ich fühlte mich 3 Tage zurück versetzt. Nur diesmal fehlte das Kichern.
    
    Auf dem Heimweg von diesem unverhofft ereignisreichen Abend war ich ziemlich durcheinander.
    
    'Warum war Sarah so nett zu mir. Gut, sie war noch nie wirklich unfreundlich, aber so?'
    
    'Weshalb wollte sie unbedingt, dass ich sie ins Kino begleitete?'
    
    Und dann noch mit einem potentiellen neuen ...
    ... Freund.
    
    Ok, als Aufpasser.
    
    'Aber sie sollte mich doch gut genug kennen, als das sie nicht wüsste, dass ich in einer brenzligen Situation nicht sonderlich nützlich wäre.'
    
    Ich war ja nicht gerade der ausgesprochene Schlägertyp.
    
    'Und wenn ihr das Date gut gefallen würde, wäre ich ja auch noch schnell das fünfte Rad am Wagen.'
    
    Und wieso zur Hölle freute ich mich so sehr auf morgen?
    
    Mit diesen Gedanken fand mein Rückenmark selbstständig den Weg nach Hause.
    
    Meine Eltern waren seit diesem Tag im Urlaub. Ich war natürlich viel zu cool, um mitzufahren.
    
    So blieb ich allein zu Haus mit dem Auftrag, die Vögel zu füttern und die Blumen zu gießen.
    
    Verdammt - die Blumen! Die wollte ich gießen, gerade als David geklingelt hatte. Die Kanne, voll bis zum Rand, stand noch dort, wo ich sie abgestellt hatte. Also dann...
    
    So hatte ich wenigstens was zu tun und musste nicht ständig grübeln.
    
    Danach haute ich mich auf die Couch und schaltete die Glotze an. War ja gerade mal kurz vor halb zwölf. Kurz durch gezappt, und schon blieb ich bei einer meiner Lieblingssendungen hängen. Geschichten aus der Gruft. Klasse.
    
    Und trotzdem glitten meine Gedanken immer wieder ab. Ich musste erneut an Sarah denken.
    
    Wie sie vor mir hockte.
    
    Wie sie mich umarmte.
    
    Und das zwei mal am selben Tag.
    
    Und wieder flammte meine Zuneigung für sie auf. Aber etwas anders als ich es sonst gewohnt war. Durch die Erinnerung daran, wie weich sie sich an gefühlt hatte, wurde meine Gefühle ...