SUMMER OF EIGHTY ONE
Datum: 08.11.2019,
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1 auf 1,
... wäre so und so der ideale Zeitpunkt für einen Heiratsantrag. Auf solchen Feiern würden alle unverheirateten Korítsi sentimental und willig. Reif zum Ernten meinte er Selbstbewusst. Tante Hestia konnte zwar kein Englisch, stimmte aber mit heftigem Kopfnicken zu.
Stefan war sich sicher, dass Stavros vor einer größeren Blamage stand. Aber er wollte das überbordende Selbstbewusstsein des Brautwerbers nicht zerstören. Er hielt den Ball flach und überlegte, ob er Scarlett warnen sollte. Aber es ergab sich keine Gelegenheit zu einer Unterredung. Bis zum Beginn des Festes bekam er die Mädchen nicht mehr zu Gesicht. Und es war auch egal, Scarlett war nicht auf den Mund gefallen und würde sich schon zu wehren wissen.
Nach und nach trudelten die Gäste ein. Auch das Pärchen vom Strand, ein sehr nettes Ehepaar aus Belgien durften wie selbstverständlich mitfeiern. Zum ersten Höhepunkt lief die Braut in spe mit ihren Jungfrauen ein. Der massige Alexandros bekam feuchte Augen als seine hübsche Daphne auf ihn zuging und küsste. Ihre Eskorte steckte in sowas ähnlichem wie einer Tracht. Langer, weißer, blau bestickter Rock und ein dunkles Jäckchen. Die Haare zu einem Zopf geflochten. Ivy, Scarlett und Yin hatten die gleichen Klamotten an. Sie sahen ziemlich süß aus, stellte Stefan grinsend fest.
Es wurde ein tolles und ausgelassenes Fest. Dafür hätte sich jeder Umweg gelohnt. Wein, Tsipouro und Ouzo floss in Strömen und die feinsten griechischen Leckereinen wurden aufgetragen.
Als ...
... die Musik einsetzte, kam so richtig Leben in die Taverne. Ihre typische Volksmusik mit Klarinetten, Gitarren, Rahmentrommeln und Geigen ließ niemanden auf ihren Plätzen verweilen. Beinahe alle stellten sich zu einem Sirto auf. Auch ein Sirtaki, ein Teil der jüngeren griechischen Folklore aus dem Film Alexis Sorbas, durfte natürlich nicht fehlen.
Ivy konnte vom Tanzen nicht genug bekommen, sie bewegte sich wie im Trance. Meistens führte sie die Reihe der Tänzer, die ihre Arme über die Schultern der Nachbarn legten. Sie war durch ein Tuch mit ihnen Verbunden, hatte damit mehr Bewegungsfreiheit. Lasziv setzte sie ihre üppigen Rundungen in Scene. Schloss sich der Kreis der Tänzer, war sie meistens im Mittelpunkt. Junge und nicht mehr ganz so junge Griechen knieten vor ihr und beschworen ihre Grazie. Ihre "Schöne Helena" war aus Troja zurückgekehrt, um sie mit ihrer Anmut zu betören. Sie war jung, blond, sinnlich und üppig, das ließ in dieser Nacht die griechischen Männer verrückt werden.
Sie hatte kaum Zeit zu Trinken, konnte den Alkohol eigentlich nicht spüren, trotzdem war an ihrem Oberteil der eine oder andere Knopf geöffnet. Später am Abend, in einer Tanzpause, verschwand sie unbemerkt. Das fiel zuerst nicht weiter auf, erst als die Tänze erneut begannen. Sie fehlte als Mittelpunkt zum Leidwesen vieler griechischer Männer. Scarlett bemerkte als einzige, das auch Konstantinos nicht mehr auf der Feier war. Das quittierte mit einem schmutzigen Lächeln.
Ob sie von Stavros ...