SUMMER OF EIGHTY ONE
Datum: 08.11.2019,
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... Sie blickte auf, vor ihr stand eine hübsche Blondine in den besten Jahren. Sie lächelte Dorothea zuckersüß an. Die junge Frau hatte ihre feuchten Augen bemerkt und hockte sich neben das Mädchen. Einfühlsam, aber doch nachdrücklich, entlockte sie Dorothea ihre Geschichten. Die Anteilnahme tat gut. Sie lud Doro in ihr Abteil ein. Weil sie erster Klasse reiste, war genügend Platz vorhanden. Nachdem das Gepäck verstauten war, gingen sie auf einen kleinen Imbiss und ein Glas Wein in Speisewagen.
Ihr Name war Bibi, etwa 40 Jahre. "Ich bin aus Faaborg, Dänemark". Die perfekte deutsche Aussprache rührte einerseits von ihrer Mutter aus Kiel, zum anderen von ihrem deutschen Mann. Er fing ganz klein in einer Filiale der Danske Bank an. Als er mit sehr viel Ellenbogeneinsatz zum Filialleiter aufstieg, hatte er die kleine Schalterangestellte, Bibi, schon geehelicht. Mit jeder Sprosse der Karriereleiter musste er mehr Reisen. Dazu nahm er zur Unterstützung gern seine Bürohilfe Freja mit. Als er dann endgültig nach London, in die Finanzhauptstadt Europas übersiedelte, war er schon schuldig von Bibi geschieden. Dadurch kam sie in den Genuss einer großzügigen Abfindung und einer monatlichen Apanage.
Sie betrieb zudem auch eine kleine Boutique in Flensburg. Ihre Angestellte schupfte den Laden allein. Bibi nutzte die freie Zeit, Europa zu bereisen um, laut Eigendefinition, Feldstudien über modische Trends in Europa zu führen. Sie suchte und fand immer wieder kleine Modelabels, zumeist in ...
... Italien und Frankreich, deren Kollektionen sie sehr erfolgreich ihrer Stammkundschaft anbot.
Rein zufällig spazierte sie in der zweiten Klasse, um sich die Beine zu vertreten. Naja, ganz so zufällig allerdings auch wieder nicht. Davon ahnte Dorothea natürlich noch nichts. Sie fühlte sich wohl in Bibis Nähe, sie war wie eine ältere Schwester. Noch bevor sie in Saarbrücken einliefen, hatte sie Dorothea nach Venedig umgeleitet.
Die Eltern waren natürlich nicht begeistert, als sie von den neuen Plänen ihrer Tochter hörten. Das Gute war, dass Papa am Telefon war und der hatte ihr noch nie was abschlagen können. Richtig beruhigen konnte ihn Bibi. Sie versprach ihm, dass die beiden Frauen gegenseitig aufeinander aufpassen würden.
Einen Liegewagen konnten sie leider nicht ergattern. Aber ein Erste Klasse Abteil war auch perfekt. Außer zwei Damen nahm nur noch ein älterer Herrn, in Anzug und Aktentasche Platz. Sie schoben die Sitze neben dem Fenster zusammen und machten es sich gemütlich, fast so wie in einem Doppelbett. Der Schlafsack fungierte als Decke. Noch lange unterhielten sie sich über alles Mögliche. Sie erzählten von ihren erotischen Abenteuern auf Reisen. Sie berichtete auch von einer kleinen Liaison mit einer Frau. Dorothea konnte sich sowas gar nicht vorstellen. Sie kannte natürlich keine Lesbierinnen. Sie war vom Land, so etwas gab es nur in der Stadt.
Die Geschichte mit Björn fesselte sie. Immer wieder stellte sie intime Fragen. Welche Gefühle bekam sie beim ...