1. Black Wedding - Kapitel 6


    Datum: 28.11.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... oder der Rosenkranz, die der Rabe im Schnabel trägt, hängt herab und verläuft über die Schläfe vor dem linken Ohr bis Ansatz des Kieferknochens, wo sie in einen Kreuzanhänger ausläuft. Hinter dem Ohr sind Krallen zu sehen. Die Schwanzfedern erstrecken sich bis zur Mitte des Hinterkopfes und seitlich bis auf den Hals. Jo stockte der Atem. Sie war sofort hin und hergerissen. Faszination. Abscheu. Erregung, Mitleid.
    
    „Was hast du mit dir machen lassen?“
    
    „Eigentlich war es ein Spiel zwischen Melly und mir. Uns beide haben diese Simon-Jo-Situationen, in denen Simon dich irgendeiner Veränderung unterzieht, angemacht. Ich habe gesagt, dass ich gerne mal in deiner Rolle wäre, dass das aber schwierig ist. Wir kennen uns schon länger und ich habe auch schon etliche Modifications. Gepierct oder tätowiert zu werden, das ist immer noch eine aufregende Situation für mich. Aber nichts, dass mein Leben verändert, das mich überwältigt. Melly hat dann gesagt, dass sie das total erregen würde. Sie war von der Idee angefixt und wir haben uns immer mal wieder entsprechende Situationen ausgemalt. Die Szenarien waren krass, das ging weit über Dirty Talk hinaus. Wir malten uns aus, dass Melly mir ein Schlafmittel verpasst und ich mit einem vollständig tätowierten Hals wieder zu mir komme. Oder ein großes Brandig auf der Pobacke bekomme. Sowas eben. Irgendwann hat Melly mich dann bei so einer Gelegenheit mal gefragt, ob ich ihr vertrauen würde. Und ich habe geantwortet, dass ich sicher wäre, ...
    ... dass sie nie etwas machen würde, das mich entstellt. Das sei doch selbstverständlich, sie bete mich an. Als Melly mich dann heute früh geweckt hat und ganz geheimnisvoll getan hat, war ich auch wirklich glücklich. Schließlich hatte ich das schon unzählige Male in meiner Fantasie durchgespielt. Dass es zu unserem Tattoostudio ging, hat mich dann auch nicht überrascht. Ich glaube, alles andere hätte mich enttäuscht. Es gehörte für mich zum Spiel, dass ich nicht frage. Und dass Melly mich nicht einweiht. Und natürlich war da die Unsicherheit. Was würde mit mir passieren. Alle unsere erotischen Fantasien der letzten Monate gingen mir durch den Kopf. Ich überlegte schlagartig, ob ich mit einem Handtattoo oder etwas ähnlich auffälligen leben könnte und war fast erleichtert, als Maik, der Tätowierer, mich aufforderte, mich auf die rechte Seite zu legen und meine Haare auf der anderen Seite zu fixieren. Krass, dachte ich. Aber auch flexibel. Ich kann es zeigen oder verstecken. Melly hielt meine Hand und nach dem Desinfizieren kam eine Vorlage auf die Haut, die ich natürlich nicht sehen durfte. Und nicht sehen wollte, das hätte den Nervenkitzel zerstört. Die vier Stunden waren die schmerzhaftesten, an die ich mich erinnern kann. Und trotzdem war ich sowas von erregt. Melly war immer ganz nah bei mir. Und ich habe mir ausgemalt, mit was für einem Motiv ich den Laden verlassen würde. Irgendwann keimte dann der Verdacht auf. Der Schmerz war nicht mehr über dem Ohr. Das war vor dem Ohr, fast ...
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