1. Für T. (unsere einzige Nacht)


    Datum: 01.12.2019, Kategorien: Romantisch

    ... Verliebtsein aus der Erinnerung zu holen, tat wirklich gut.
    
    T. begann zu grinsen, weil ich sie so anstarrte. Mir war nicht bewusst, dass ich ihr auf die Brüste starrte, die sich doch wohlgeformt unter ihrem Kleid abzeichneten. Vermutlich wunderte ich mich, weshalb ihre Optik nicht zu ihrer Geschichte passte.
    
    "Ich hatte zwar immer etwas gegen Schönheitsoperationen, aber das war für mich notwendig, um zumindest die Chance zu haben, mich wieder als Frau zu fühlen. Dir scheinen sie ja zu gefallen."
    
    Ich schreckte aus meiner Lethargie hoch: "Entschuldige bitte, das war jetzt völlig unpassend. Ich wollte dich nicht so unverschämt anstarren, es tut mir leid."
    
    T. lachte kurz auf: "Kein Problem. Ich bin zwar ein Problemfall, aber ein bisschen etwas halte ich schon aus. Abgesehen davon war es, wie so vieles, was du tust und sagst irgendwie richtig. Es tut gut, jemandem zu gefallen, in deinem Fall sogar, wenn du bloß auf meine Silikontitten starrst." Wir lachten beide kurz auf.
    
    Unser Essen kam, wir hatten beide nur ein leichtes Nudelgericht bestellt. Während wir aßen sah ich T. die ganze Zeit an: "Du bist wirklich faszinierend. Jetzt kenne ich ein bisschen etwas von deiner Geschichte, weiß, dass dir das Leben doch ziemlich übel mitgespielt hat und sehe in dir die ganze Zeit das Mädchen aus den 1980er Jahren. Außerdem fühle ich mich mit meinen 50+ bei dir wie ein verliebter Teenager."
    
    Sie wurde rot und hauchte mir ein "Danke, mir geht es genauso, ich fühle mich auch ...
    ... wie ein verliebter Teenager und das tut verdammt gut." hin.
    
    Sie lächelte mich an: "Ich weiß ja, dass ich meinen Gören wichtig bin, aber nachdem ich ihnen beim Frühstück unsere Geschichte erzählt hatte, haben sie etwas abgezogen, was auch mich mehr wie nur überrascht hat." Ich sah sie fragend an: "Warum, was war denn los?"
    
    "M. ist wirklich meine beste Freundin, gut, ich kenne sie ja auch schon fast so lange wie dich", wir lachten beide kurz auf, "ich bin ja gar nicht auf ein Date vorbereitet gewesen, also hat M. mich geschnappt und mich von einer Boutique zur nächsten gezogen, bis wir mein jetziges Outfit beisammen hatten. Sie hat nicht nur das, was du siehst, sondern auch das, was du noch nicht siehst bezahlt und gemeint, dass das ihr Geschenk an uns beide für unsere einzige Nacht ist, damit sie etwas unvergessliches wird."
    
    Ich nahm T.'s Hand und mir standen fast die Tränen in den Augen, weil mir wieder bewusst wurde, dass wir nur diese Nacht hatten, diese einzige Nacht und sonst nichts: "Egal was passiert und selbst wenn es nichts mehr wäre, unvergesslich ist es für mich in jedem Fall."
    
    T. lächelte mich an und streichelte meine Hand: "Na, wir werden ja sehen. Die anderen Gören hat unsere Geschichte auch berührt und die haben sich auch etwas einfallen lassen." Sie griff in ihre Handtasche und legte eine Schlüsselkarte auf den Tisch: "Wie M. und ich vom Shoppen zurückgekommen sind, haben sie mir das gegeben. Sie haben dafür das Junggesellinenbudget aufgestockt ...
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