1. Für T. (unsere einzige Nacht)


    Datum: 01.12.2019, Kategorien: Romantisch

    ... die Kehle zusammen und ich schüttelte langsam den Kopf. Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen. Sie drückte mir einen zusammengefalteten Zettel in die Hand: "Da hast du meine. Melde dich bitte in einiger Zeit bei mir, damit ich dir sagen kann, wie es T. geht." Ich nickte langsam und ließ den Zettel in meiner Hosentasche verschwinden. M. zog mich wieder zu den anderen.
    
    J. sah mich an: "Frühstückst du noch mit und?" Ich schüttelte den Kopf: "Das geht sich leider nicht aus. Ich muss zurück ins Hotel um auszuchecken."
    
    T. stellte sich zu mir. Wir nahmen uns beide an den Hüften und sahen uns wortlos in die Augen. T. legte ihren Kopf an meine Brust und wir hielten uns fest aneinander gedrückt. Ich kämpfte wieder mit den Tränen und verlor. Sie rannen mir einfach über die Wangen. Die Gören waren mucksmäuschenstill. Bei der einen oder anderen rannen ebenfalls die Tränen.
    
    Als T. mich losließ, drehte ich mich wortlos um und ging zum Ausgang. Eigentlich wollte ich mich nicht mehr umdrehen, doch ich konnte nicht anders. Beim Ausgang sah ich zurück zu T. Sie sah traurig und glücklich zugleich aus. Ihre Lippen formten ein "Danke" und sie schickte mir einen Kussmund. Ich verließ das Hotel. Meine Gefühle zerrissen mich beinahe.
    
    Zum Glück dauerte die Taxifahrt einige Minuten, sodass ich zumindest ein wenig herunterkommen konnte. Ich packte im Hotel rasch meine paar Sachen, checkte aus und ging zu dem kleinen Cafe in der Nähe, in dem meine alten Säcke beim Frühstück saßen. Die ...
    ... Adresse hatten sie mir per Whatsapp geschickt.
    
    Als ich dort ankam, sahen sie mich wortlos und fragend an. N. war der Erste, der etwas sagte: "Und?"
    
    Ich grinste in die Runde, griff in die Hosentasche und ließ sie ein kleines Stückchen von T.'s String sehen. In der Runde ging ein Gegröle los und einer nach dem anderen drückte mich und klopfte mir auf die Schulter. Sie behandelten mich, als hätte ich irgendetwas gewonnen und doch fühlte ich mich als Verlierer. Ich war der, der T. für immer verloren hatte.
    
    Sie ließen mir aber keine Zeit, meinen negativen Gedanken nachzuhängen. Sofort stand eine Runde Bier auf dem Tisch. Wir prosteten uns zu. Ich sah N. an: "Ich weiß zwar nicht, was wir alle gestern gemacht haben, aber es war der geilste Polterabend, den ich je erlebt habe", ich grinste in die Runde, "und der befriedigendste." Die Stimmung war ausgelassen und locker und sie erzählten mir, was "wir" gestern alles erlebt hatten. Sie vertrieben mir so mein schlechtes Gefühl und die Traurigkeit, die in mir steckte.
    
    Auf dem Flug nach Hause hatte ich die meiste Zeit die Augen geschlossen, aber ich schlief nicht. Meine Gedanken waren die ganze Zeit ausschließlich bei T.
    
    So weh es auch tat, T. wiedergefunden und vor allem doch für immer verloren zu haben, so hatten wir doch einen mehr als würdigen Schlussstrich unter unsere Beziehung gezogen, die es ja eigentlich nie gab.
    
    Danke T.
    
    @T.: Ich habe versucht, nichts dazu zu erfinden, aber auch nichts wegzulassen. Das, was ich ...